Psychische Gesundheit im Handwerksbetrieb fördern
Es sind oft die kleinen Veränderungen die Großes bewirken. So zeigt die Broschüre des Projekts psychische Gesundheit in der Arbeitswelt (psyGA), wie sich mit wenig Aufwand viel für den Gesundheitsschutz der Beschäftigten erreichen lässt. Denn betriebliche Gesundheitsförderungsmaßnahmen (BGF) und betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) lassen sich durchaus in jedem Betrieb einführen und umsetzen, wie Beispiele aus der Praxis zeigen.
Wenn man nicht mehr will und kann
Risikofaktoren für die psychische Gesundheit sind vor allem
- Stress,
- Konflikte sowie
- das Führungsverhalten des Chefs.
Wer ständig unter Zeitdruck und hoher Arbeitsbelastung leidet und zudem keine Wertschätzung und Anerkennung erfährt, der hat bald keine Lust und Energie mehr zum Arbeiten. Unmut und Frust führen allerdings dazu, dass die Gesundheit weiter leidet. Und irgendwann ist es dann so weit: Der Mitarbeiter kann und will nicht mehr. Er meldet sich krank.
Gemeinsam dauerhafte Veränderungen erarbeiten
Mit einer Gefährdungsbeurteilung lassen sich auch psychische Belastungen erkennen. Dies erfordert aber, dass man es zulässt, sich über Stress und negative Belastungen zu äußern. Und es verlangt, gemeinsam hinzuschauen, wie sich Risiken verhindern oder abbauen lassen. Wer hier als Chef mit seinen Mitarbeitern zusammen überlegt, ist gut beraten. Denn nur was gewollt wird, führt zu einer dauerhaften Veränderung mit positiven Folgen.
Wenn Chefs und Belegschaft gemeinsam Maßnahmen entwickeln
Das Beispiel in der Broschüre eines Maler- und Lackiererbetrieb mit acht Beschäftigten zeigt, dass das Tragen schwerer Lasten und enge Zeitpläne zu hohen körperlichen und psychischen Belastungen führen können. Nachdem sich die beiden Chefs des Betriebes zunächst selbst mit dem Thema Stressbewältigung auseinandergesetzt hatten, entwickelten sie gemeinsam mit der Belegschaft Maßnahmen zu den Themen Zeitplanung, Pausen, Benutzung von Hilfsmitteln, gesunde Ernährung, Kommunikation und Stressmanagement. Heute sagen die Mitarbeiter, dass das Arbeiten stressfreier sei und es leichter falle, die neuen Zeitpläne einzuhalten.
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