Ob Mütter spätabends oder Väter am Wochenende arbeiten – Schichtdienst ist für jeden einzelnen und ganz besonders für Familien eine Herausforderung. Eine neue Broschüre gibt Hinweise, wie Arbeitszeiten sozialverträglich und familienbewusst gestalten werden können.

Die Informationen reichen von allgemeinen Empfehlungen für die Schichtgestaltung bis hin zu Praxisbeispielen. Denn Unternehmer und Familien sind darauf angewiesen, dass Beruf und Familie vereinbar sind.

Aus sozialer Sicht – und dabei spielen Familie und Freunde eine wichtige Rolle – gibt es zentrale Aspekte, wenn es um Schichtarbeit geht:


Das Schichtsystem sollte einfach und überschaubar sein

Das vereinfacht Absprachen auch innerhalb der Familie. Immer wieder sollte es zusammenhängende Freizeitblöcke geben. Diese dienen zur Erholung, aber auch dazu, gemeinsame Aktivitäten mit Freunden, Partnern und Kindern erleben zu können.

Als Freizeitblock bietet sich vor allem das Wochenende an, denn da haben immer noch die meisten Menschen Zeit. Auch der späte Nachmittag sowie der Abend sind in unserer Gesellschaft gleichbedeutend mit Familien- oder Freizeit. Nicht umsonst lautet die Abschiedsformel bei der Arbeit: Schönen Feierabend.

Praxisbeispiele

Wie ein Unternehmen familienbewusst handeln kann, zeigt die Broschüre am deutlichsten an den Praxisbeispielen. Die drei Schichtbetriebe aus unterschiedlichen Branchen – das Klinikum Delmenhorst, das Hotel Excelsior Berlin sowie die Rasselstein GmbH, ein Unternehmen der Metallbranche – geben anschauliche Impulse.

Beispiele für familienbewusste Rahmenbedingungen aus den drei Unternehmen:

  • Mütter und Väter können auch während der Elternzeit an den Abteilungsbesprechungen teilnehmen.
  • Sie können sich bei innerbetrieblichen Weiterbildungen qualifizieren.
  • Beschäftigte, die Angehörige pflegen, können ihre Arbeitszeit reduzieren.
  • Die Arbeitszeiten werden verlässlich und mit nur wenigen Überstunden vereinbart.
  • Eine Betriebsvereinbarung regelt, dass bei der Dienstplangestaltung Familienpflichten von Beschäftigten zu berücksichtigen sind.
  • Für Pflegeaufgaben in der Familie kann man sich kurzfristig unbezahlt freistellen lassen.
  • Der Betrieb sponsert die Kinderbetreuungskosten.
  • Die Beschäftigten können einen Wasch- und Bügelservice in Anspruch nehmen.
  • Die Beschäftigten können Essen aus der Kantine mit nach Hause nehmen.
  • Für die Zukunft gibt es schon weitere Ideen: So setzt sich der Betriebsrat bei Rasselstein beispielsweise dafür ein, dass Familienmitglieder das firmeneigene Sportstudio nutzen und mittags in der Betriebskantine essen können.

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