Corona: So können Betriebe eine Teststrategie aufbauen

Der Einsatz von Corona-Tests ist dort nützlich, wo viele Menschen zusammenkommen. Im Betrieb geht es vor allem darum, die Beschäftigten vor einer Infektion zu schützen. Doch welche Personengruppen sollten vorrangig einen Test machen? Und welche Tests sind geeignet?

Im betrieblichen Kontext sind Tests auch für kleinere Unternehmen ohne großen Aufwand zu organisieren. Am besten ist es, wenn der Arbeitgeber oder die zuständige Fachkraft für Arbeitssicherheit den Betriebsarzt bzw. den Betriebsärztlichen Dienst, der das Unternehmen betreut, um Unterstützung bittet. Er kennt die betrieblichen Gegebenheiten und kann bei der Testauswahl sowie der passenden Teststrategie beraten.

Das Schnelltestergebnis gibt‘s mit Zertifikat

In vielen Fällen reicht es aus, wenn die Mitarbeiter sich regelmäßig selbst testen. In einigen Fälle empfiehlt es sich jedoch, Schnelltests von geschultem Fachpersonal durchführen zu lassen bzw. die Beschäftigten zu einen Schnelltest zu schicken. Zusammen mit dem Testergebnis erhält der Getestete ein Zertifikat als Nachweis. Jeder kann sich inzwischen einmal pro Woche in einem Testzentrum, einer Apotheke oder beim Arzt kostenlos testen lassen. Unternehmen können aber auch externe Dienstleister beauftragen, solche Tests regelmäßig im Betrieb durchzuführen.

Hier empfiehlt sich ein Test mit Zertifikat

  • Beschäftigte, die von einer Dienstreise aus einem Risikogebiet zurückkommen, sollten bevor sie mit Kollegen in Kontakt kommen, einen Schnelltest machen lassen.
  • Kommen externe Personen in den Betrieb sollte der Arbeitgeber gegebenenfalls Gebrauch von seinem Hausrecht machen und von ihnen ein aktuelles negatives Schnelltestergebnis verlangen, bevor sie das Betriebsgelände betreten dürfen.

Selbsttests lassen sich zu Hause durchführen

Für den Selbsttest spricht, dass ihn jeder selbst durchführen kann. Terminvereinbarungen oder Wartezeiten entfallen. Das Unternehmen kann z. B. an seine Mitarbeitern Test-Sets verteilen. Die Mitarbeiter führen den Test inklusive der Auswertung dann selbst zu Hause durch, bevor sie – bei negativem Testergebnis – zur Arbeit kommen. Das Testergebnis liegt nach ca. 5 - 20 Minuten vor.

Der Selbsttest sollte ebenfalls regelmäßig durchgeführt werden.

Lieber einmal mehr als weniger testen

Es kann auch durchaus häufiger als einmal die Woche getestet werden und zwar vor allem dann, wenn ...

  • die 7-Tages-Inzidenz in der Region extrem gestiegen ist,
  • es häufig zu Kundenkontakt kommt,
  • ein Arbeitsteam in der Zusammensetzung wechselt,
  • Tätigkeiten in einem infektionskritischen Arbeitsumfeld z. B. Krankenhaus oder Pflegeheim ausgeführt werden.

Diese Vorteile hat das Testen im Betrieb

  • Durch die Tests werden viele Personen erreicht.
  • Infizierte, die keine Symptome haben, werden frühzeitig erkannt.
  • Fällt ein Ergebnis positiv aus, können sofort Maßnahmen ergriffen werden, um das betriebliche Umfeld zu schützen.
  • Die Infektionskette kann schnell unterbrochen werden.

Trotz Tests müssen die AHA + L-Regeln eingehalten werden

Die Berufsgenossenschaft Energie Textil Elektro Medienerzeugnisse (BG ETEM) weist auf ihrer Internetseite zum Thema betriebliche Teststrategie auf Folgendes hin: auch wenn im Betrieb im Rahmen eines betrieblichen Hygienekonzeptes getestet wird, müssen die AHA + L-Regeln weiterhin eingehalten werden. Denn auch bei einem negativen Testergebnis ist eine Corona-Infektion nicht auszuschließen, sie ist nur weniger wahrscheinlich. Zudem ist jeder Test nur eine Momentaufnahme. Deshalb heißt es trotz Test Abstand halten, Hygiene beachten, Masken tragen und Lüften. Und fällt das Ergebnis eines Selbst- oder Schnelltests positiv aus, sollte es mit einem PCR-Test überprüft werden.

Siehe auch

BGM zwischen Lockdown, sinkenden Krankenständen und veränderten Herausforderungen

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