BAuA-Arbeitszeitbefragung 2021: Arbeitszeiten haben sich während der Pandemie verändert

Die Länge der Arbeitszeit vieler Beschäftigter hat sich während der Corona-Pandemie, zumindest vorübergehend, verändert. In einer Befragung der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) gaben 19 Prozent der Erwerbstätigen eine Verkürzung ihrer Arbeitszeit an. 26 Prozent berichteten von einer Verlängerung aufgrund der Pandemie. Die Ergebnisse beruhen auf Auswertungen der BAuA-Arbeitszeitbefragung 2021, an der rund 20.000 Erwerbstätige im Rahmen von Telefoninterviews teilgenommen haben. Die Ergebnisse sind repräsentativ für Personen in Deutschland, die einer bezahlten Erwerbstätigkeit von mindestens zehn Stunden pro Woche nachgehen.
Verlängerung und Verkürzung der Arbeitszeit
Die Arbeitszeitverlängerung oder -verkürzung traf Frauen etwas häufiger als Männer. Ältere (ab 55 Jahren) waren weniger von Arbeitszeitänderungen betroffen als jüngere Beschäftigte. Vollzeitbeschäftigte berichten seltener von Verkürzungen (22 %), jedoch häufiger von Verlängerungen (31 %) der Arbeitszeit im Vergleich zu Teilzeitbeschäftigten (Verkürzung: 30% bzw. Verlängerung: 28%). Insbesondere in größeren Unternehmen kam es im Vergleich zu kleinen oder mittleren Betrieben zur Verlängerung von Arbeitszeiten. Verkürzungen fanden vorwiegend in Bereichen der Industrie (29%) und in kleinen Betrieben (26%) statt.
Veränderungen der Arbeitszeitlage
Auch hinsichtlich der Veränderungen der Arbeitszeitlage konnte eine Veränderung festgestellt werden. Je ein Viertel der Befragten gab an, vermehrt oder erstmalig an Wochenenden (23 Prozent) oder außerhalb von 7 bis 19 Uhr (25 Prozent) gearbeitet zu haben. Damit kam Wochenendarbeit bei rund einem Fünftel der Beschäftigten häufiger vor als vor der Pandemie. Vor allem Beschäftigte mit Vorgesetztenfunktion waren hiervon betroffen (23 Prozent; ohne Funktion 15 Prozent). Auch Eltern haben während der Pandemie vermehrt außerhalb von 7 bis 19 Uhr gearbeitet.
Mehr Flexibilisierung
Eine positive Nachricht ergab die Umfrage für die Life-Work-Balance der Beschäftigten, denn die Flexibilitätsmöglichkeiten haben während der Corona-Pandemie zugenommen. So berichten 36 Prozent der Befragten häufiger die Möglichkeit gehabt zu haben, flexibel zu arbeiten, sieben Prozent konnten erstmalig zeitflexibel arbeiten. Neben der zeitlichen Flexibilität spielte auch das ortsflexible Arbeiten eine Rolle, um das Infektionsrisiko in den Betrieben zu reduzieren. So konnten 54 Prozent der befragten Erwerbstätigen zumindest gelegentlich und 15 Prozent erstmalig im Homeoffice arbeiten.
Weitere Ergebnisse hat die BAuA im Kompaktbericht "Arbeitszeitreport Deutschland: Veränderungen der Arbeitszeit in der SARS-CoV-2-Pandemie" veröffentlicht.
-
Wiedereingliederung - was ist zu beachten?
2.7031
-
Bildschirmbrille: Fragen und Antworten
2.385
-
Arbeitsmedizinische Vorsorge: Pflicht oder freiwillig?
1.580
-
Was tun, wenn der Frosch nicht verschwinden will
725
-
Arbeitsstättenverordnung: Wann ist ein Pausenraum Pflicht?
543
-
Dürfen Mitarbeiter frei bestimmen, wie sie ihre Pause verbringen?
474
-
Wutausbrüchen am Arbeitsplatz souverän begegnen
369
-
Gefahr durch Epoxidharz wird unterschätzt
255
-
Wenn ein Mitarbeiter nachts nicht mehr arbeiten darf
253
-
Drei-Schicht-System: Grundlagen, Funktionsweise und Arbeitsschutz
226
-
Einfacharbeit: Für die Beschäftigten alles andere als einfach
15.05.2025
-
BGM bei „schwer erreichbaren“ Zielgruppen
12.05.2025
-
Later Life Workplace Index zur Befragung älterer Beschäftigter
09.05.2025
-
Hautkrebsvorsorge: Nur 20 Prozent der Beschäftigten erhalten Angebot
08.05.2025
-
Reiseapotheke für den Auslandseinsatz: Was gehört in die Medikamentenbox?
02.05.2025
-
Arbeitsmotivation fördern: Praxisnahe Ansätze zur Optimierung von Arbeitsbedingungen
30.04.2025
-
Fühlen sich ältere Beschäftigte durch digitale Technologie überfordert?
29.04.2025
-
Wiedereingliederung - was ist zu beachten?
28.04.20251
-
Frühjahrsmüdigkeit am Arbeitsplatz: Mit gezielten BGM-Maßnahmen fit und leistungsfähig bleiben
25.04.2025
-
Gewinnbringende Verknüpfung von Arbeitsschutz und BGF
10.04.2025