Anerkennung am Arbeitsplatz senkt das Risiko für einen Burnout. Zu diesem Ergebnis kommt eine unveröffentlichte Studie, an der Wissenschaftler der Universität Frankfurt, des Sigmund-Freud-Instituts in Frankfurt und der Technischen Universität Chemnitz beteiligt waren.  

Zu einer leistungsgerechten Belohnung gehöre mehr als nur angemessene Bezahlung, betonte der Frankfurter Sozialpsychologe Prof. Rolf Haubl. "Wichtig ist vor allem die soziale Anerkennung, die Menschen für ihren Arbeitseinsatz erhalten." Die Forscher befragten 900 Supervisoren, die seit Jahren in sozialen Einrichtungen wie Krankenhäusern oder Schulen beraten. Dazu kamen 30 Intensivinterviews.

Eine der Fragen: Wie lassen sich Arbeitsbedingungen gestalten, dass das Risiko eines Burnouts sinkt? Fazit der Studie: «Arbeitgeber sollten in die Organisationskultur investieren.» Als Schutz vor Überforderung empfehlen die Forscher den Chefs, die Fähigkeiten der Mitarbeiter «nachhaltig zu entwickeln» und den Kollegen, sich «halbwegs solidarisch» zu verhalten.

Die Untersuchung bestätige nicht die häufig geäußerte Meinung, dass Mitarbeiter ihrer Arbeit gegenüber gleichgültiger werden, wenn sie sich überfordert fühlen. "Die Befragten trafen in den Organisationen in der überwiegenden Mehrzahl auf Beschäftigte, die darunter leiden, wenn sie aufgrund eines herrschenden ökonomischen Effizienzdrucks gezwungen sind, Qualitätsstandards zu verletzen", erläuterte der Industriesoziologe Prof. Günter G. Voss aus Chemnitz.