Der Zusammenhang zwischen Gesundheit und Wertschätzung wird immer dort besonders deutlich, wo Wertschätzungsdefizite auftreten. Wenn Menschen sich durch Missachtung gekränkt fühlen, steigt ihr Blutdruck, die Muskeln werden angespannt, die Atmung wird oberflächlicher, der Pulsschlag geht nach oben, die Stimmung wird gereizt, das Verhalten aggressiv – der Mensch geht in "Hab-Acht-Stellung".

Im Gegensatz dazu hat Wertschätzung zahlreiche gesundheitsfördernde Effekte: Sie

  • reduziert Ängste,
  • sorgt für Entspannung und
  • steigert das Wohlbefinden durch Freisetzung von Endorphinen und Oxytozin (dem sog. Vertrauenshormon). Zudem wird das Depressionsrisiko reduziert.

Für den betrieblichen Kontext sind darüber hinaus folgende Effekte der Wertschätzung von Bedeutung: Die Arbeitsfähigkeit älterer Beschäftigter wird verbessert, sobald man sich durch den direkten Vorgesetzten wertgeschätzt fühlt. Und sog. Gratifikationskrisen werden vermieden. Darunter versteht man ein Ungleichgewicht zwischen Verausgabung und Belohnung. Wenn also ein Mitarbeiter den Eindruck hat, seine Tätigkeit würde nicht hinreichend gewürdigt in Form von Lohn, Aufstiegschancen, Entwicklungsmöglichkeiten oder Imagesteigerung, dann gerät er in eine Gratifikationskrise. Diese geht mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen einher.

Neben den gesundheitlichen Effekten spielt das Thema Wertschätzung auch im Zusammenhang mit Motivation und Mitarbeiterbindung eine wichtige Rolle: Wer der Meinung ist, dass seine Arbeit nicht gesehen wird oder er als Person nicht zur Kenntnis genommen wird, reduziert langfristig sein Engagement oder sucht sich einen anderen Arbeitgeber. Wertschätzung ist damit zugleich ein Gesundheits- und ein Produktivitätsfaktor.

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