Hand- und Armschutz sind mindestens mit Name oder Kennzeichnung des Herstellers oder Lieferanten, Typenangabe oder Modellnummer sowie der Größenangabe gekennzeichnet. Das CE-Zeichen muss vorhanden sein. Die Kennzeichnung enthält auch ein Herstelldatum oder eine andere Kennzeichnung, die eine Rückverfolgbarkeit auf die Charge zulässt, sowie die Lebensdauer oder andere Alterungsparameter.

Neben dem Hinweis auf die entsprechende Norm werden Piktogramme auf die Schutzhandschuhe aufgedruckt, um den Schutz vor entsprechenden Gefährdungen eindeutig darzustellen (vgl. Abb. 1). Die Piktogramme können von bestimmten Ziffern oder Buchstaben begleitet sein.

Abb. 1: Piktogramm für die Kennzeichnung des Chemikalienschutzes

2.1 Schutz vor mechanischer Gefährdung

Schutzhandschuhe für mechanische Gefährdungen sind nach EN 388 mit mindestens 4 Leistungsmerkmalen gekennzeichnet:

  1. Abriebfestigkeit (0-4),
  2. Schnittfestigkeit (0-5),
  3. Weiterreißfestigkeit (0-4),
  4. Durchstichsicherheit (0-4).

Je nach den Anforderungen, die sich aus der Gefährdungsbeurteilung ergeben, müssen die Leistungsmerkmale ausgewählt werden. 0 oder X steht dabei für keinen Schutz. 4 bzw. 5 stellt den besten Schutz im Merkmalsbereich dar.

Jeder Hersteller kann eine Prüfung der Schnittfestigkeit nach ISO 13997 durchführen lassen. Die Kennzeichnung besteht dann aus den Buchstaben A-F. Optional ist zudem eine Prüfung des Stoßschutzes gemäß EN 13594 möglich. Ein bestandener Test wird dann mit P angegeben.

2.2 Schutz vor Chemikalien

Die Kennzeichnung von Chemikalienschutzhandschuhen ist aufgrund der unterschiedlichen Arten von Chemikalien detaillierter gestaltet. Zunächst einmal werden 3 Kategorien unterschieden:

  1. Typ A: Schutzhandschuh weist eine Permeationsbeständigkeit von mindestens jeweils 30 Minuten bei mindestens 6 Prüfchemikalien auf.
  2. Typ B: Schutzhandschuh weist eine Permeationsbeständigkeit von mindestens jeweils 30 Minuten bei mindestens 3 Prüfchemikalien auf.
  3. Typ C: Schutzhandschuh weist eine Permeationsbeständigkeit von mindestens 10 Minuten bei mindestens 1 Prüfchemikalie auf.

Die Typen sind auf den Handschuhen mit den jeweiligen Prüfchemikalien gekennzeichnet. Die Kennzeichnung des Becherglases für einen einfachen Chemikalienschutz ist weggefallen. Chemikalienschutzhandschuhe schützen, je nach Typ, vor 1 bis 6 der folgenden Prüfchemikalien. Diese sind in Form von Buchstaben auf dem Handschuh oder der Verpackung aufgedruckt (Tab. 2).

 
Klasse Kennbuchstabe Prüfchemikalie
Primärer Alkohol A Methanol
Keton B Aceton
Nitril C Acetonitril
Chloriertes Parafin D Dichlormethan
Schwefelhaltige organische Verbindung E Kohlenstoffdisulfid
Aromatischer Kohlenwasserstoff F Toluol
Amin G Diethylamin
Heterozyklische und Etherverbindungen H Tetrahydrofuran
Ester I Ethylacetat
Aliphatischer Kohlewasserstoff J n-Heptan
Anorganische Base K Natriumhydroxid 40 %
Anorganische Säure, oxidierend L Schwefelsäure 96 %
Anorganische Säure, oxidierend M Salpetersäure 65 %
Organische Säure N Essigsäure 99 %
Organische Base O Ammoniakwasser 25 %
Peroxid P Wasserstoffperoxid 30 %
Anorganische Säure S Flusssäure 40 %
Aldehyd T Formaldehyd 37 %

Tab. 2: Kennzeichnung des Chemikalienschutzes bei Schutzhandschuhen (DGUV-I 212-007)

2.3 Schutz vor thermischen Einwirkungen

Thermische Einwirkungen können thermische Risiken und Kälte sein. Schutzhandschuhe gegen thermische Risiken schützen vor Umgebungshitze oder vor Kontakt mit heißen Gegenständen. Folgende Kriterien werden bewertet:

  • Brennverhalten (0-4),
  • Kontaktverhalten (0-4),
  • konvektive Hitze (0-3),
  • Strahlungswärme (0-4),
  • Belastung durch kleine Spritzer geschmolzenen Metalls (0-4),
  • Belastungen durch große Mengen flüssigen Metalls (0-4),
  • Schutzhandschuhe gegen thermische Risiken sind zudem mindestens abrieb- und reißfest nach EN 388.

Bei der Auswahl von Schutzhandschuhen gegen Kälte spielen die Umweltbedingungen eine Rolle, aber auch, wie der Handschuh sich verhält bzw. weiterhin schützt, wenn dieser nass wird. Folgende Kriterien werden bewertet und sind auf dem Handschuh gekennzeichnet:

  • konvektive Kälte (0-4),
  • Kontaktkälte (0-4),
  • Wasserdichtheit (0-1).

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