Der Wettbewerb prämiert Projekte in 2 Themenbereichen: Wegeunfälle/Dienstfahrten und innerbetrieblicher Transport. Die beiden Themenbereiche sollen daher definiert und skizziert werden.

3.1 Dienstfahrten, Wegeunfälle und Schulwegunfälle

Wegeunfälle sind von Dienstfahrten zu unterscheiden. Während es bei Dienstwegunfällen um Unfälle auf Dienstreisen oder Fahrten zum Kunden geht, handelt es sich bei einem Wegeunfall um einen Unfall, der auf dem Weg von der Wohnung zur Arbeit oder auf dem Heimweg passiert. Wenn Beschäftigte infolge von Wegeunfällen und Dienstreisen/Kundenbesuchen für die Arbeit ausfallen, hat dies für Unternehmen oftmals auch gravierende finanzielle Folgen. Deshalb hat in vielen Firmen bereits ein Umdenken begonnen hin zu präventivem Handeln bei Gefahrenstellen auf dem Weg zur Arbeit. Bei der Präventionsarbeit sind 2 Herangehensweisen umzusetzen: Zum einen müssen die Beschäftigten für mögliche Gefahren auf dem Weg zum Arbeitsplatz oder zum Kunden sensibilisiert werden. Das ist wichtig, um die Aufmerksamkeit der Mitarbeiter während der Anreise zu schärfen und keinen unnötigen Termindruck auszuüben und um konkrete Gefahrenstellen auf dem Weg zu identifizieren. Zum anderen geht es um spezifische praktische Maßnahmen, um die Sicherheit für die Beschäftigten zu steigern. Das können z. B. kostenlose Fahrrad-Checks oder Sicherheitstrainings mit dem Auto, Fahrrad, E-Bike oder Pedelec sein.

Zum Themenblock Dienstfahrten und Wegeunfälle zählen im Rahmen des Wettbewerbs auch Schulwegunfälle, da viele Unternehmen ihren Standort in der Nähe von Schulen haben oder aber viele Beschäftigte auf dem Weg zur Arbeit auch von Schulkindern genutzte Verkehrswege befahren.

3.2 Innerbetrieblicher Transport und Verkehr

Viele Produkte sind bis zu ihrer Fertigstellung beinahe ununterbrochen auf dem Betriebsgelände in Bewegung – bis zu 50 % der Herstellungszeit werden je nach Produkt und Ware dabei für innerbetriebliche Transporte aufgewendet. Daher trägt der innerbetriebliche Transport in vielen Branchen weiterhin in einem beachtlichen Umfang zum Unfallgeschehen bei. Zum innerbetrieblichen Transportieren zählen insbesondere das An- und Wegfahren, Be- und Entladen von Straßen- und Schienenfahrzeugen, der manuelle und maschinelle Transport sowie das Ein- und Auslagern von Waren oder Produkten. An vielen Stellen der logistischen Kette treten dabei spezielle Gefährdungen auf, z. B. beim Führen von Flurförderzeugen oder bei der Arbeit an Laderampen. Ein hohes Niveau an Sicherheit können Betriebe durch eine gefährdungsorientierte Organisation der Arbeitsprozesse, geeignete Transport- und Arbeitsmittel sowie entsprechend sensibilisierte und qualifizierte Mitarbeiter erreichen.

Die "Vision Zero" des DVR kurz vorgestellt

Für den DVR ist die Vision Zero seit 2007 Grundlage seiner Verkehrssicherheitsarbeit. Das primäre Ziel dieser Strategie: Kein Mensch soll im Straßenverkehr, auf dem Weg zur und von der Arbeit oder beim Verkehr auf dem Firmengelände getötet oder verletzt werden.

Dabei setzt der DVR an 3 Handlungsfeldern an:

  1. Alle Fahrzeuge im Straßenverkehr, die gesamte Verkehrsinfrastruktur sowie die innerbetrieblichen Transportverhältnisse müssen so gestaltet werden, dass Unfälle so weit wie möglich vermieden werden.
  2. Regelwerke, Gesetze und Verordnungen müssen entsprechend der Vision Zero angepasst werden. Von der Politik verlangt der DVR klare Prioritäten zu setzen und dabei die Gesundheit und Sicherheit der Verkehrsteilnehmer in den Mittelpunkt zu stellen.
  3. Alle Verkehrsteilnehmer, also auch die Beschäftigten in den Betrieben, sollen für sicheres Fahren und Verhalten (noch mehr) sensibilisiert werden. Mit dem Wettbewerb "Unterwegs – aber sicher!" soll hierfür ein Beitrag geleistet werden.

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