Typischerweise wird eine Evaluation direkt an die praktische Durchführung einer Schulung oder Unterweisung angeschlossen. Dies kann ganz im klassischen, schulischen Sinn das Lösen eines Tests sein, der inhaltlich das in der Schulung vermittelte Wissen abfragt. Es kann sich aber auch um das Überprüfen und Beobachten von ganz konkreten, praktischen Arbeitsprozessen der Teilnehmenden durch den Trainer handeln. Beiden gemein ist, dass es sich um eine Evaluierung zum Abschluss einer Unterweisung oder Schulung handelt. Man spricht daher von einer summativen (abschließenden) Evaluation. Diese hat durch ihren abschließenden Charakter häufig das Ziel, den Lernerfolg der Teilnehmer und die Qualität der Schulung zu kontrollieren. Zum einen wird also der Lernerfolg bei den Teilnehmenden an sich überprüft. Denn sollten nicht alle Lernziele erreicht sein, muss ggf. mit einer Nachschulung nachgesteuert werden oder eine Bescheinigung/ein Zertifikat o. Ä. kann nicht vergeben werden. Zum anderen dient die summative Evaluierung aber auch der Qualitätskontrolle der Schulung an sich: Hat der Dozent die Teilnehmenden überhaupt "erreicht"? Hat er die Inhalte verständlich und ausführlich genug dargestellt? Über ein gutes Ergebnis der Evaluation kann sich der Dozent also gegenüber seinem Auftraggeber absichern, eine gute Qualität seiner Schulung nachweisen und den bestätigten Lernerfolg der Teilnehmenden darstellen.

Im Gegensatz zu abschließenden Evaluationen sind auch formative (begleitende) Evaluationen möglich. Diese bieten sich zumeist dann an, wenn eine Schulung oder Unterweisung aus mehreren zeitlich voneinander abgegrenzten Einheiten besteht. Denn der Vorteil einer formativen Evaluation liegt darin, dass Ergebnisse der Evaluation unmittelbar für die Planung und Durchführung der nächsten Schulungseinheit genutzt werden können. Optimierungen, die aus dem Feedback der bereits durchgeführten Einheit abgeleitet werden, können bereits in der nächsten Schulungseinheit umgesetzt werden. Dies macht die Schulung insgesamt effizienter, interaktiver und individueller. Zum Beispiel können Teilnehmende Themen anregen, die vom Trainer vorher nicht in die Agenda aufgenommen worden waren. Oder auch Methoden oder Medien können vom Dozenten noch an die Kompetenzen und Lernfortschritte der Teilnehmenden angepasst werden. Die formative Evaluation zielt also auf eine begleitende Optimierung einer Schulung oder einer Unterweisung ab.

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