Zusammenfassung
Als Entspannung bezeichnet man den körperlich und geistig spürbaren und messbaren Zustand, der als Gegenpol zur Anspannung gilt. Entspannung erhält und fördert die Gesundheit, indem es nicht zu einer Überspannung und damit zu einer Überlastung (Daueranspannung) oder gar zu einem Burnout kommt. Bei unserem Lebensstil überwiegt jedoch oft die Anspannung.
Physische und/oder psychische Anspannungen wirken durch äußere Reize (die sog. Stressoren) auf den Menschen ein. Das kann zu typischen Stressreaktionen führen, z. B. gesteigerter Nervosität, Kopf- oder Rückenschmerzen.
1 Stress – Burnout – Entspannung
Stress und Burnout – psychische Belastungen sind ein sehr großes gesellschaftliches Thema und eine der wichtigsten Lösungen dafür ist das Lebensprinzip "Entspannung".
Spannung – Anspannung – Überspannung – Entspannung …, der Mensch braucht den regelmäßigen und hinreichenden Wechsel zwischen Anspannung und Entspannung. Daher braucht jede Belastung eine Entlastung, jede Anspannung eine Entspannung. Der Mensch ist kein Perpetuum Mobile. Der Beleg dafür ist sein Tagesablauf, die natürlichste und für den Menschen beste Entspannungsmethode ist der Schlaf. Die für den menschlichen Körper schlechteste Entspannungsmethode ist das "Berieseln lassen vom Fernsehgerät" mit einem Glas Wein oder Bier am Abend.
Viele gestresste Menschen haben sehr oft Schlafstörungen, da sie nicht mehr abschalten und entspannen können. Der Druck im Unternehmen wird immer größer, die Negativspirale schraubt sich von Daueranspannung bis zum Burnout nach oben.
Damit es für seine Mitarbeiter nicht so weit kommt, sollte ein gesundes Unternehmen seinen Arbeitnehmern die Gelegenheit bieten, im Unternehmen zu entspannen. Von den zahlreichen Entspannungsmöglichkeiten sind aber nicht alle geeignet dafür, vom bzw. im Unternehmen gefördert zu werden.
2 Lebensprinzip Entspannung
2.1 Entspannung – Anspannung – Stress: Was ist das?
2.1.1 Wie entspannen wir im Alltag?
Sehr oft hört man: Entspannen? Ja klar, faulenzen auf der Couch, Fußball schauen und Entspannen durch Alkoholgenuss. Betrachtet man jedoch diese Entspannungsformen in Bezug auf ihre Wirkung auf Geist und Körper, so stellt man fest, dass für eine wirkliche und gesunde Form der Entspannung etwas fehlt.
Abb. 1: Regulationsmechanismus des Muskeltonus und die Beziehung zwischen Nervensystem, Psyche und Muskulatur
Entspannung ist das Gegenteil von Anspannung. Dies ist ein Lebensprinzip. Ohne Anspannung keine Entspannung, ohne Entspannung Daueranspannung bzw. Stress.
2.1.2 Was ist Stress?
Der Begriff Stress kommt aus dem Englischen und bedeutet nichts anderes als Druck oder Spannung. Stress kann sowohl positiv (Eustress) als auch negativ (Disstress) sein. Insofern wird er auch unterschiedlich definiert: Hans Selye[1], bezeichnete in den 30er-Jahren Stress als "Die Würze des Lebens". Prof. Gert Kaluza, definiert Stress hingegen mit "Jede Situation, die ein Mensch als überfordernd oder bedrohlich wahrnimmt". Beide haben Recht. Jeder empfindet Stress unterschiedlich. Was für den einen schon eine Überforderung bedeutet, ist für den anderen ein positive Herausforderung.
2.1.3 Was passiert, wenn der Körper in Stress gerät?
Der Herzschlag beschleunigt sich, die Muskeln spannen sich an, die Atmung wir flach und schnell, Energie wird bereitgestellt, das logische Denken wird blockiert, um Gefahrensituationen über den Instinkt zu begegnen. Die Stresshormone Adrenalin, Dopamin, Cortisol u. a. werden vom Körper ausgeschüttet und dadurch werden Energiereserven freigesetzt, die aber wiederum unser Immunsystem auf Dauer schwächen.
Heutzutage lassen sich Stressbelastungen z. B. am Arbeitsplatz oder im Straßenverkehr nicht durch Flucht oder Kampf lösen, sondern sie müssen anderweitig kompensiert werden, weil sonst schwerwiegende Folgen auftreten können.
2.1.4 Was passiert, wenn der Körper nicht entspannen kann?
Negative Auswirkungen im beruflichen Umfeld können z. B. sein:
- die Verminderung der Gedächtnisleistung und Konzentration,
- Abnahme der Motivation,
- allgemeine Schwächung der Leistungsfähigkeit,
- Beeinträchtigung des Betriebsklimas,
- Steigerung der Fehlzeiten- und Krankheitstage.
Physische und psychische Folgen von fehlenden Entspannungsmöglichkeiten können u. a. sein:
- Abnahme der Erholungsfähigkeit und deren Folgen,
- Herz-Kreislaufstörungen bis hin zum Herzinfarkt,
- Anfälligkeit für Infektionskrankheiten,
- Muskelverspannungen und Spannungskopfschmerzen,
- Schlafstörungen,
- wachsende Konfliktbereitschaft,
- Angst und depressive Verstimmungen,
- Absinken des Selbstwertgefühls,
- zunehmend negative Einstellung zur Arbeit und zum Leben.
Dem muss mit Entspannung entgegengewirkt werden, denn wer angespannt ist, befindet sich nicht im Gleichgewicht; zu viel Anspannung bindet Energie, die dann an anderer Stelle fehlt.
Entspannung teilt sich in aktive Entspannung (selbst etwas für die Entspannung tun, z. B. Sport treiben) und passive Entspannung (tun lassen, z. B. sich massieren lassen) auf.
Oftmals lösen sich Probleme, die unter Stress fast unlösbar scheinen, in der Entspannung fast von selbst. Entspannung und das einfache "Nichtstun", das "Chillen" (engl. für kühlen, abkühlen, im amerikanischen Slang auch gleichbedeutend für sich entspannen, rumhängen, abhängen) ist für un...
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