Das Risky-shift- oder Risikoschub-Phänomen beschreibt die Tendenz von Menschen, in Gruppen risikofreudigere Entscheidungen zu treffen, als sie es alleine täten. Hier kommt das Prinzip der Verantwortungsdiffusion zum Tragen: "… ich trage ja nicht die ganze Schuld" oder "… die anderen sind mitverantwortlich". Verkehrsunfälle mit alkoholisierten Fahrern und mehreren Beifahrern sind ein trauriger Beweis solcher Gruppenentscheidungen.

Im Zusammenhang mit Risky-shift wird die Polarisationstheorie aus dem Bereich der Wirtschaftswissenschaften angeführt: führende Unternehmen oder Branchen geben der gesamten Wirtschaft Wachstumsimpulse, obwohl man von einem allgemeinen Gleichgewichtsmodell in einer Volkswirtschaft ausgehen könnte.

In Bezug auf sicheres Verhalten versus sicherheitswidriges Verhalten besteht die Gefahr, dass das Verhalten Einzelner in einer Gruppe, selbst wider besseres Sicherheitswissen, riskanter ausfällt als in Situationen, in der alleine entschieden würde. Das gilt insbesondere dann, wenn die Gruppe von dominanten Meinungsführern gelenkt wird.

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