Nominierung Goldener Geier 2023

Er ist der wohl unbeliebteste Umweltpreis Deutschlands: Der „Goldene Geier“ macht auf Unternehmen, Produkte oder Dienstleistungen aufmerksam, die Greenwashing betreiben. Bis zum 1. April können Verbraucherinnen und Verbraucher besonders dreiste Umweltlügen für den Schmähpreis nominieren.

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) ruft Verbraucherinnen und Verbraucher dazu auf, besonders dreiste Umweltlügen von Unternehmen für den Goldenen Geier 2024 zu nominieren. Mit dem seit 2019 jährlich verliehenen Schmähpreis macht die Umwelt- und Verbraucherschutzorganisation auf Unternehmen aufmerksam, die zwar Klima-, Umwelt- oder Naturschutz versprechen, aber nachweisbar der Umwelt schaden. Einreichungen sind bis zum 01. April möglich unter:  Goldener Geier 2024

„Vertrauen in grüne Produkte“ bedroht

Laut Barbara Metz, Bundesgeschäftsführerin der DUH, nehmen leere Umweltschutz-Versprechungen von Industrie und Handel zu:

Industrie und Handel täuschen Verbraucherinnen und Verbraucher immer wieder mit leeren Versprechen von Umweltschutz. Ob angeblich klimaneutrale Kreuzfahrtreisen oder sogenannte ‚Kreislaufflaschen‘, die aus Einweg-Plastik bestehen: Mit dem Geschäftsmodell Greenwashing verdienen Unternehmen und Dienstleister Milliarden.

Das sei in mehrfacher Hinsicht bedenklich: Zum einen würden Verbraucherinnen und Verbraucher abgezockt, während Unternehmen mit klima- und umweltschädlichen Produkten hohe Gewinne erzielen. Zum anderen senke Greenwashing das „Vertrauen in wirklich grüne Produkte.“

Daher ruft die DUH dazu auf, ab sofort Vorschläge für die dreisteste Umweltlüge einzureichen. Die Kandidaten für den Goldenen Geier stehen anschließend online zur Abstimmung. Die Bekanntgabe und öffentliche Übergabe des Goldenen Geiers ist für Juli 2024 geplant.

Schmähpreis zeigte in der Vergangenheit Wirkung

Die DUH versucht, die praktische Wirkung des Awards mit folgendem Beispiel zu belegen: 2019 erhielt der Lebensmittelkonzern Nestlé den Goldenen Geier für das aus Frankreich importierte und mehrfach in Einweg-Kunststoff verpackte Mineralwasser Vittel. Die „Auszeichnung“ löste große mediale Aufmerksamkeit aus. Der Konzern nahm das Mineralwasser 2022 in Deutschland und Österreich vom Markt.

Bisherige Goldene Geier

Die Preisträger der vergangenen Jahre sind:

  • 2019: Nestlé für die Vittel-Einweg-Plastikflasche
  • 2020: Daimler für den „ökologisch unsinnigsten Stadtgeländewagen“ Mercedes GLS
  • 2021: RWE für die Werbeaussage „Schon heute ist der größte Teil unseres Kerngeschäfts grüner Strom.“
  • 2022: Shell für die Werbekampagne „klimaneutrales Tanken“
  • 2023: McDonalds für eine irreführende Plakatkampagne zum Ressourcenschutz.
Schlagworte zum Thema:  Marketing, Award, Nachhaltigkeit