Finanztransaktionssteuer: Regierung unterstützt EU-Kommission bei der Einführung
Auch wenn es noch keinen offiziellen Vorschlag der EU-Kommission gebe, sei dies bereits ein "wichtiger Teilerfolg" für die Bemühungen der Bundesregierung zur europaweiten Einführung dieser Steuer, erklärte ein Vertreter des Finanzministeriums in einer Sitzung des Finanzausschusses am Mittwoch. Anders als die EU-Kommission, die die Erträge dieser Steuer zur Erhöhung ihrer Eigenmittel einsetzen will, vertrat der Vertreter des Finanzministeriums die "feste Auffassung", dass die Erträge aus dieser Steuer den nationalen Haushalten zufließen müssten. Die Bundesregierung lehne die Schaffung neuer Eigenmittelquellen für die EU strikt ab. Auch den vorgebrachten Vorschlag der EU-Kommission, vom Aufkommen einer Finanztransaktionssteuer nur einen Sockelbetrag für die EU vorzusehen und das darüber hinaus gehende Aufkommen den Mitgliedstaaten zur Verfügung zu stellen, "sehen wir mit starker Skepsis bis hin zur Ablehnung", so der Vertreter des Finanzministeriums. Man sei überzeugt, dass die Mehrheit der EU-Mitgliedstaaten das Aufkommen der Steuer für die jeweiligen nationalen Haushalte wolle.
Die FDP-Fraktion erklärte, die Koalition sei sich einig, dass die Steuer europaweit eingeführt werden solle. Zwar halte die FDP-Fraktion die Finanztransaktionssteuer als Regulierungs-instrument für ungeeignet. Man wolle die Steuer aber aus fiskalischen Gründen akzeptieren, wenn es zu keiner Verlagerung von Handelsaktivitäten komme. Außerdem sei sich die Koalition einig, dass die Steuer nur eingeführt werden könne, wenn auch Großbritannien, das nicht der Eurozone angehört, mitziehe.
Für die SPD-Fraktion stand mit dieser Aussage der FDP-Fraktion fest, dass die Koalitionsfraktionen sich als "politische Nebelwerfer" betätigen und den Finanzminister, der sich eine auf die Länder der Eurozone beschränkte Finanztransaktionssteuer vorstellen könne, im Regen stehen lassen würden. Mit ihrem "verklausulierten Nein" vertage die Koalition die Steuer auf den St. Nimmerleins-Tag. Zuvor hatte die Linksfraktion auf Gespräche mit britischen Parlamentariern hingewiesen, die die Steuer klar abgelehnt hätten. Ein Sprecher der Fraktion vertrat die Ansicht, dass mit einer kurzfristigen Zustimmung Großbritanniens zur Einführung dieser Steuer wohl nicht zu rechnen sei.
Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen schloss sich der Kritik der SPD-Fraktion an: "Das trifft den Punkt." Finanzminister Wolfgang Schäuble stehe mit seiner Bereitschaft, die Finanztransaktionssteuer in der Eurozone einzuführen, allein da. Dabei gebe es auch in anderen Ländern, etwa Frankreich, die Bereitschaft, die Steuer zunächst nur mit wenigen anderen Ländern zusammen einzuführen und später auszuweiten.
Die CDU/CSU-Fraktion sprach sich ebenfalls für die Einführung der Steuer aus, verlangte jedoch auch, auf eine vernünftige Bemessungsgrundlage zu achten. Man unterstützte die Verhandlungsposition der Regierung, erklärte ein Sprecher.
-
Abgabefristen für die Steuererklärungen 2019 bis 2025
5.504
-
Umsatzsteuer 2026: Wichtige Änderungen im Überblick
2.028
-
Begünstigte Versicherungsverträge vor dem 1.1.2005 in Rentenform
1.8282
-
Vorauszahlung von privaten Krankenversicherungsbeiträgen als Steuersparmodell
1.45325
-
Pflichtangaben für Kleinbetragsrechnungen
1.374
-
Anschaffungsnahe Herstellungskosten bei Gebäuden
1.215
-
Feststellung des Grades der Behinderung für zurückliegende Zeiträume
1.065
-
Pflege-Pauschbetrag für selbst Pflegende
901
-
Fallstricke bei der Erbschaftsteuerbefreiung des Familienheims
892
-
Unterhaltsleistungen an über 25 Jahre alte studierende Kinder
83113
-
Umsatzsteuer 2026: Wichtige Änderungen im Überblick
04.12.2025
-
Private Fremdwährungskonten: Was seit 2025 steuerlich gilt
03.12.2025
-
EU-Beihilferecht als Rückforderungsgrund bei Corona-Wirtschaftshilfen
03.12.2025
-
Übernahmeverpflichtung zur Durchführung von Modernisierungsmaßnahmen
03.12.2025
-
Gesundheitstraining ein geldwerter Vorteil oder steuerfrei?
28.11.2025
-
Erste Tätigkeitsstätte eines Piloten erneut auf dem Prüfstand
28.11.2025
-
Kindergeld für arbeitssuchende dauerhaft erkrankte Kinder
27.11.2025
-
Auslandsumsätze bei November- und Dezemberhilfe in der Schlussabrechnung
26.11.2025
-
VG Gelsenkirchen kippt FAQ-Stichtag bei Überbrückungshilfen
19.11.2025
-
Umsatzsteuerbefreiung für Unterrichtsleistungen selbstständiger Lehrer
18.11.2025