Studie Behandlung im Ausland

Eine knappe Mehrheit der Deutschen kann sich vorstellen, sich im Ausland medizinisch behandeln zu lassen.

Nach dem Ergebnis einer Hochschulstudie würden 48 % niemals, aber 52 % in bestimmten Fällen zur Behandlung ins Ausland reisen. Zu einer Reise ins Ausland wären zum Beispiel wegen Kur- oder Reha-Aufenthalt (34 %), für eine Zahn- (24 %) oder eine Augenbehandlung (11 %) der Deutschen bereit.

Gründe für eine Auslandbehandlung

54 % derjenigen, die sich anderswo behandeln lassen würden, nennen als mögliche Gründe geringere Kosten als Zuhause. 28 % würden ins Ausland reisen, um Verfahren zu nutzen, die in Deutschland nicht angeboten werden. Etwas mehr als ein Viertel (26 %) sieht die Möglichkeit, den Aufenthalt mit einem Urlaub zu verbinden. Weniger wichtig ist den Befragten die medizinische Kompetenz für die Behandlung (17 %).

Beliebtestes Ziel der potenziellen Medizintouristen wäre Westeuropa (67 %). Dahinter liegen Osteuropa (44 %) und Nordamerika (37 %).

EU-Beschluss: Ab 2013 müssen Kassen Zuschuss zahlen

Nach Angaben der Hochschule gilt ab Anfang 2013 auch für deutsche Krankenkassen ein Beschluss des Europäischen Parlaments, wonach sie für Behandlungen im Ausland einen Betrag in der Höhe übernehmen müssen, die die Behandlung in Deutschland gekostet hätte.

Die repräsentative Umfrage wurde im Auftrag der Internationalen Hochschule Bad Honnef-Bonn (IUBH) vom Meinungsforschungsinstitut YouGov durchgeführt. Befragt wurden 1017 Menschen ab 16 Jahren.


dpa
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