Krebsvorsorge: Amputation zur Prävention von Brustkrebs?

Aus Angst vor Brustkrebs ließ sich Angelina Jolie beide Brüste entfernen. Ein drastischer Weg, den trotz erblicher Vorbelastung nicht jede Frau gehen würde. Als Alternative zur prophylaktischen Amputation wird zur engmaschigen Brustkrebsvorsorge geraten.

Brustkrebs (medizinisch Mammakarzinom) ist eine bösartige Gewebsneubildung der Brust und auch die ist häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Jede 11. Frau in Deutschland erkrankt im Lauf ihres Lebens an Brustkrebs. Derzeit liegt die Zahl bei rund 58.000 Brustkrebspatientinnen.

 

Was sind die Ursachen von Brustkrebs?

Genau Ursachen von Brustkrebs können nicht klar benannt werden. Jedoch können verschiedene Faktoren Brustkrebs begünstigen. Als Risikofaktoren gelten:

  • Höheres Lebensalter
  • Brustkrebs bei Mutter oder Schwester
  • Hormontherapie (z.B. in den Wechseljahren)
  • Gutartige Brusterkrankung (z.B. knotige Brustdrüsen-Veränderungen)
  • Regelmäßiger Alkohol und Tabakkonsum
  • Übergewicht

Ein erhöhtes Risiko für eine Brustkrebserkrankung entsteht auch durch eine frühe erste Regelblutung und spät einsetzende Wechseljahre. Daneben sind Frauen ohne Kinder oder „späte“ Mütter ebenfalls stärker gefährdet.

Wie wird Brustkrebs entdeckt?

Brustkrebs entwickelt sich in der Regel unbemerkt und verursacht meist keine Schmerzen. Frauen entdecken den Tumor oft zufällig, oder bei der Selbstuntersuchung der Brust.

Doch fängt Brustkrebs nicht erst mit der Tumorfeststellung an. Bei Vorsorgeuntersuchungen lassen sich Vorstufen rechtzeitig erkennen und erfolgreich behandeln lassen. Besteht der Verdacht auf Brustkrebs, führt der behandelnde Arzt eine ausführliche Anamnese durch. Danach folgt eine Brustkrebs-Diagnostik unter anderem durch:

  • Ultraschall-Untersuchung
  • Röntgenuntersuchung der Brust (Mammografie)
  • Gewebeentnahme (Biopsie)

Behandlerteam unterstützt die Erkrankte

Brustkrebs wird nicht allein von einem Arzt, sondern durch ein ganzes Team verschiedener Berufsgruppen behandelt. Neben Ärzten haben Physiotherapeuten, speziell ausgebildete Therapeuten für Psychoonkologie und Selbsthilfegruppen einen wichtigen Anteil an der Behandlung von Brustkrebs.

Die Brustkrebsbehandlung

Frühzeitig erkannter Brustkrebs lässt sich meist gut behandeln. Der Tumor wird operativ aus der Brust entfernt, die dabei meist erhalten bleibt (brusterhaltende Therapie). Bei sehr großen Tumoren kann die vollständige Entfernung (Mastektomie) notwendig werden. Die Brust lässt sich auf Wunsch der Patientin mit einer plastischen Operation anschließend wiederherstellen.

Nach der Akutbehandlung

Nach einer brusterhaltenden Operation schließt sich meist eine Bestrahlung der betroffenen Brust an. Ziel ist ein erneutes Auftreten von Brustkrebs zu verhindern (Rezidiv).

Nach einer Operation erfolgt oft noch eine medikamentöse Brustkrebsbehandlung. Hierfür kommen Chemotherapie, Hormontherapie und Immuntherapie in Frage.

Neben der aktiven Behandlungsphase ist bei Brustkrebs eine regelmäßige Nachsorge wichtig. Dabei können mögliche neue Tumorzellen rechtzeitig erkannt und behandelt werden.

Früherkennung

Viele Risikofaktoren für Brustkrebs lassen sich nicht beeinflussen. Darum ist die Früherkennungs-Untersuchungen beim Frauenarzt wichtig. Gesetzlich krankenversicherte Frauen ab 30 können jährlich eine Brustuntersuchung zur Früherkennung von Brustkrebs durchführen lassen. Daneben kann eine regelmäßige Selbstuntersuchung der Brust helfen, Veränderungen frühzeitig zu entdecken und anschließend entsprechend zu behandeln.

Vorsorge durch Mammografie

Frauen im Alter zwischen 50 und 69 Jahren können an einem Mammografie-Screening (Reihen-Untersuchung zur Brustkrebs-Früherkennung) im Rahmen der gesetzlichen Regelungen zur  Krebsfrüherkennung teilnehmen. Mithilfe dieser Röntgenuntersuchung lassen sich Gewebsveränderungen in der Brust bildlich darstellen.

BZgA
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