Die steigende Zahl der Pflegebedürftigen könnte den Pflegebeitrag nach Ansicht von BARMER GEK Chef Christoph Straub bis zum Jahr 2050 auf 3 bis 3,5 % ansteigen lassen.

Auch aus Sicht der Gesundheitsökonomie sei dies aber erträglich, sagte Straub. Mit ihrer Pflegereform will die schwarz-gelbe Koalition den Beitragssatz zum 1.1.2013 von 1,95 auf 2,05 % steigen lassen.

Den von der Koalition beschlossenen Einstieg in eine zusätzliche Pflege-Vorsorge der Versicherten sieht Straub skeptisch. "In der Pflegeversicherung bleibt das Umlageverfahren, also die Beiträge von Arbeitnehmern und Arbeitgebern, die richtige Finanzierungsform."

Keine Schnellschüsse wegen derzeitiger Überschüsse im Gesundheitsfonds

Von der Politik forderte Straub, dass die Krankenkassen die Beiträge wieder selbst erheben können sollen. Derzeit gilt bundesweit ein einheitlicher Krankenkassenbeitrag von 15,5 % vom Bruttogehalt. Der BARMER GEK Chef warnte davor, wegen des Milliarden-Überschusses im Gesundheitsfonds die Beiträge zu senken. "Die Jubelmeldungen über das Plus der gesetzlichen Krankenversicherung von 3,9 Mrd. EUR sind nicht angemessen." Arzneimittel- und Krankenhausausgaben zögen wieder an.