Wie Personalmanager auf die Megatrends reagieren

Die Personalarbeit steht immer auch im Kontext gesellschaftlicher Trends. Wie die aktuelle DGFP-Trendstudie zeigt, ist es weiterhin der demografische Wandel, die Personaler am meisten beeinflussen. Die meisten reagieren darauf mit Investitionen in die Attraktivität als Arbeitgeber.

Ganze 71 Prozent der 109 befragten Personalmanager bestätigen in der Umfrage der Deutschen Gesellschaft für Personalführung (DGFP), dass der demografische Wandel sehr starke oder starke Folgen für das Personalmanagement in ihrem Unternehmen haben wird. 69 Prozent rechnen mit eben solchen Folgen durch den Wertewandel. An dritter Stelle sehen die Personalmanager die Digitalisierung und Virtualisierung als Einflussfaktor auf ihre Arbeit (58 Prozent). Die Globalisierung schätzen 40 Prozent als sehr großen oder großen Faktor für ihre Arbeit ein und bei der Energiewende prognostizieren dies nur 29 Prozent.

Employer Branding spielt große Rolle für mehrere Trends

Interessant ist auch, mit welchen Maßnahmen die Personalmanager, die die Folgen als hoch einschätzen, auf die Trends reagieren. So stehen als Reaktion auf den demografischen Wandel das Gesundheitsmanagement (79 Prozent), das Employer Branding (59 Prozent) und die strategische Personalplanung (53 Prozent) ganz oben auf der HR-Agenda. Auf den Wertewandel reagieren die meisten Unternehmen damit, dass sie diesen Trend in der Führungskräfteentwicklung thematisieren (65 Prozent). Zudem setzen sie auf einen Verhaltenskodex (50 Prozent) und integrieren Unternehmenswerte in die Personalprozesse (49 Prozent).

Dem Trend der Globalisierung begegnen die Befragten wiederum mit Employer Branding (46 Prozent), außerdem mit Expatriate Management (45 Prozent) und mit internationaler Rekrutierung (45 Prozent). Immerhin 13 Prozent geben aber auch an, dass sie keine besonderen Maßnahmen in diesem Bereich ergreifen werden. Die zunehmende Digitalisierung und Virtualisierung fangen die Personalmanager durch das verstärkte Angebot an Telearbeit auf (72 Prozent). Zudem nutzen sie Social Media für die Rekrutierung (64 Prozent) und für das Employer Branding (61 Prozent). Die Telearbeit nutzen sie auch als Reaktion auf die Energiewende (50 Prozent).

Dreijahresprognose: Auch hier liegt die Arbeitgeberattraktivität vorne

Bei der Frage danach, welche Aufgaben das Personalmanagement in den kommenden drei Jahren am meisten prägen wird, setzt der größte Teil der Befragten (89 Prozent) auf Employer Branding und auf die Mitarbeiterbindung strategisch wichtiger Mitarbeitergruppen (88 Prozent). Unter den Top-4-Aufgaben folgen dann noch die systematische Führungskräfteentwicklung (87 Prozent), die Erhaltung und Förderung des Mitarbeiterengagements (84 Prozent). An fünfter Stelle nimmt das Personalmanagement die eigenen Aufgaben in den Fokus: 81 Prozent der Befragten prognostizieren, dass in den kommenden drei Jahren die effiziente Organisation der Personalarbeit ihre Aufgaben prägen wird.

Die drei Aufgaben, die die Befragten ganz am Ende der Prioritätenliste der kommenden drei Jahre sehen, sind das systematische Entsendungsmanagement (27 Prozent), die Bewertung des Humankapitals (24 Prozent) und das verantwortungsbewusste Trennungsmanagement (22 Prozent).

HR setzt auf Effizienz in der eigenen Abteilung

Außerdem konnten die Befragten angeben, welche Aufgaben das Personalmanagement selbst in den kommenden drei Jahren am stärksten prägen wird. Hier liegt erwartungsgemäß die effiziente Organisation der Personalarbeit ganz vorne mit 18 Prozent; danach folgen die strategische Integration de Personalmanagements in das Unternehmen (elf Prozent) und die Bindung strategisch wichtiger Mitarbeitergruppen (zehn Prozent).

Insgesamt stellt sich im Vergleich zu der Vorgängerbefragung aus dem Jahr 2011 heraus, dass die Einschätzung der Trends sich wenig geändert hat. Auch die Maßnahmen, mit denen die Personalmanager darauf reagieren, sind in etwa die gleichen - heute wie in der der Dreijahresprognose. Die Studienautoren mahnen jedoch trotzdem Handlungsbedarf an: "Die Ergebnisse unterstreichen im Gegenteil die anhaltende Bedeutung der Megatrends und die Notwendigkeit sich mit ihnen auseinanderzusetzen und passende Maßnahmen zu ergreifen, regelmäßig zu überprüfen und an aktuelle Entwicklungen anzupassen."

Schlagworte zum Thema:  Demografischer Wandel, Digitalisierung