Talentmanagement: Datensammlung ohne Ziel

Unternehmen erfassen die Daten über ihre Talente, leiten daraus aber meist keine weitere Entscheidung ab. Das ist das Hauptergebnis einer Befragung von SHL. Gleichzeitig hat das Thema Talentmanagement derzeit Top-Priorität - nach der Mitarbeiterbindung.

Von den 481 weltweit befragten HR-Experten geben 86 Prozent an, dass sie über HR-Prozesse verfügen, um Talente zu bewerten. Diese Daten nutzt aber nur die Hälfte der Befragten zum weiteren Talentmanagement, so die Ergebnisse der Studie "Global Assessment-Trends 2012". Der Bereich Talentanalyse wurde erstmalig in die diesjährige Trend-Studie aufgenommen. Er gehört zu den drei am häufigsten genannten Prioritäten für HR-Abteilungen. Mitarbeiterbindung steht auf den aktuellen HR-Agenden ganz oben.

Und so analysieren die Unternehmen ihre Talente: Drei der bei HR-Experten fünf beliebtesten Assessment-Typen für die Einstellung neuer Mitarbeiter beinhalten Verhaltensvorhersagen. Persönlichkeitstests rangieren in der HR-Agenda in diesem Jahr auf dem zweiten Platz der favorisierten Testverfahren. Zu den Top-Fünf gehören außerdem Stelleneignungstests und jobsituationsspezifische Beurteilungen.

Die Ergebnisse zeigen, dass für Arbeitgeber nicht länger lediglich das Wissen und die Stärken der Bewerber im Fokus stehen. Sie legen zunehmend Wert auf eine vollständige Übersicht des Potenzials und der Performance ihrer Bewerber und möchten erfahren, wie Mitarbeiter den künftigen Anforderungen gerecht werden.

Soziale Medien für ein umfassenderes Bild vom Kandidaten

Die Studienergebnisse zeigen des Weiteren, dass der wachsende Bedarf der Arbeitgeber, ein vollständiges Bild ihrer Bewerber zu erhalten, sich in den Social-Media-Trends widerspiegelt. Um Bewerber besser kennen zu lernen, aber auch um den Bekanntheitsgrad bei Kandidaten zu erhöhen, suchen und finden Unternehmen vermehrt Wege, die Sozialen Medien für ihre Rekrutierungs- und Einstellungsprozesse zu nutzen.

Zugleich steigt ihre Akzeptanz: Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Wahrnehmung von Social Media als sinnvolles Rekrutierungswerkzeug um zehn Prozent gesteigert. Die Umfrage signalisiert zudem, dass die meisten Arbeitgeber hierbei vor allem Informationen zu Hobbies und Interessen potenzieller Kandidaten verwenden. Zudem interessieren sie sich für deren gegenwärtige Aktivitäten, Gruppenzugehörigkeiten sowie Empfehlungen anderer.

Über die Studie: Global Assessment Trends Report 2012

Die Studie basiert auf Daten einer Online-Befragung von 481 HR-Experten. Diese sind bei Unternehmen beschäftigt, die mit SHL oder einem SHL-Partner zusammenarbeiten. Die Umfrage wurde im November und Dezember 2011 durchgeführt. Die meisten Befragten kamen aus Europa, Afrika sowie dem Mittleren Osten.