Nachwuchskräfte: Wie heutige Studenten ticken

Gute Stimmung an den Hochschulen: Acht von zehn Studenten in Deutschland sind mit ihrer privaten und finanziellen Situation sowie ihren Berufschancen zufrieden. Wichtig ist ihnen vor allem das private Umfeld – dort finden sie auch den Kontakt  zu Unternehmen.

Für fast drei Viertel der rund 4.300 befragten Studenten (73 Prozent) ist die Familie besonders wichtig. Freunde sind für 61 Prozent ein zentraler Bestandteil des eigenen Lebens. Andere Lebensbereiche rangieren deutlich hinter dem Privatleben: Ein hoher Lebensstandard ist nur jedem fünften Studenten (22 Prozent) besonders wichtig, Hobbys und Sport spielen für 17 Prozent eine besonders große Rolle, der berufliche Aufstieg gerade einmal für 15 Prozent. Ehrenamtliches Engagement hat sogar nur für sieben Prozent der von EY (Ernst & Young) befragten Studenten hohe Priorität.

Studenten sehen gute Berufschancen

Auch bei der Wahl ihres Studienfachs lassen sich die Studenten in Deutschland weitgehend von ihren privaten Interessen leiten. Für 58 Prozent war ihr persönliches Hobby ein entscheidendes Motiv bei der Fächerwahl, gute Berufsaussichten spielten für 44 Prozent eine große Rolle.

Arbeitgeber sollen sichere Jobs bieten

Die Studenten haben genaue Vorstellungen davon, was ihnen ein guter Arbeitgeber bieten sollte. Zunächst einmal wünschen sie sich eine solide Stelle – ein sicherer Job ist für mehr als sechs von zehn Studenten (61 Prozent) ein wichtiges Entscheidungskriterium, dicht gefolgt von einem guten Gehalt und der Möglichkeit von Gehaltssteigerungen (59 Prozent). An dritter Stelle folgt bereits die gute Vereinbarkeit von Familie und Beruf, die für 57 Prozent der Studenten ein Kernkriterium bei der Auswahl des Arbeitgebers ist. Auch flexible Arbeitszeiten generell spielen für viele Studenten eine entscheidende Rolle (41 Prozent).

Gute Führung und Feedback stehen auf der Wunschliste

Im Arbeitsalltag wünschen sich die Studenten außerdem einen guten Führungsstil und eine ausgeprägte Feedback-Kultur – diese Faktoren sind 64 beziehungsweise 42 Prozent der Befragten sehr wichtig. Die Möglichkeit zur Weiterbildung im Unternehmen steht bei 59 Prozent der Befragten weit oben auf der Wunschliste. Materielle Zusatzleistungen wie Smartphones oder Ermäßigungen beispielsweise für Fitness-Studios sind hingegen nur für 14 Prozent entscheidend.

Kontakte wichtiger als gute Noten

Um die Arbeitgeber in spe zu überzeugen, setzen die Studenten auf Praktika und Kontakte – 71 beziehungsweise 65 Prozent der Befragten sind der Ansicht, dass diese Kriterien eine essenzielle Rolle für die Karriere spielen. Gute Noten und Auslandserfahrung stehen nach Meinung der Studenten weniger im Fokus – noch nicht einmal jeder Dritte (32 beziehungsweise 30 Prozent) hält dieses Kriterium für sehr wichtig.

Bleiben wollen die Studenten bei ihrem ersten Arbeitgeber meist maximal vier Jahre. Das geben zwei Drittel der Befragten an. Eine Zugehörigkeit von über zehn Jahren ist lediglich für jeden Zehnten realistisch.