Innovationsmanagement: Wie HR spielerisch Innovationen fördert

Mitarbeiter zu Innovationen anregen und selbst innovativer werden: Wie HR das schaffen kann, erklären Stephan Grabmeier und Manuel Grassler in der aktuellen Ausgabe des Personalmagazins. Wir stellen daraus einen Auszug mit einer Innovationsmethode als Beispiel vor: das Innovieren mit Legosteinen.

HR ist heute leider oft weit entfernt von eigenen Innovationen und umso weiter davon, ein modernes Methodenportfolio anzubieten, das dem CEO hilft, den kulturellen Nährboden dafür zu schaffen, das Unternehmen und die Geschäftsfelder innovativ zu entwickeln – und das, obwohl HR als Schnittstelle zwischen Unternehmensführung und Mitarbeitern prädestiniert dafür ist, den Rahmen für Wettbewerbserfolg mithilfe von am Menschen orientierten Innovationsmethoden zu schaffen.

HR muss dringend lernen, das auch zu tun – denn mit der Entscheidung, ob Mitarbeiter ihr Wissen teilen oder nicht, steht und fällt der Erfolg vernetzter Organisationen.

Nun lassen sich die Mitarbeiter nicht dazu zwingen, ihr Wissen preiszugeben. Moderne Innovationsmethoden fördern daher die Vernetzung von Wissen, Menschen, Ideen auf spielerische Art. Daraus entstehen neues Wissen, neue Ideen und letztlich Innovationen.

Beispiel: die Methode "Lego Serious Play"

Ein Beispiel dafür ist die Methode "Lego Serious Play". Lego Serious Play ist eine vielfach getestete und ständig optimierte Methode für kollaborative Innovationen. Sie wurde 1996 von Lego entwickelt: Workshop-Teilnehmer bauen ihre Antworten mithilfe von Lego-Steinen.

Unterstützt werden sie dabei von einem zertifizierten Lego-Serious-Play-Facilitator, der den Workshop anhand der Zielsetzung vorbereitet und die Teilnehmer durch den Prozess führt. Er erklärt, wie man Gedanken, Sichtweisen und Ideen mit Lego-Steinen darstellen kann und gibt Aufgabenstellungen, zu denen alle Teilnehmer ihre Antwort bauen.

Damit steht alles, was im Workshop besprochen wurde, als dreidimensionales Modell im Raum und zur Weiterverwendung zur Verfügung. So bauen die Teilnehmer auf den Ideen anderer auf und fusionieren sie in ein gemeinsames Zielbild.

Die Methode in HR: Im HR-Umfeld kann die Methode etwa genutzt werden, um in wenigen Stunden Zielbilder, Teamwerte oder Feedbackkulturen zu erarbeiten.

Chancen der Methode: Die Methode wurde entwickelt, um klassische 80-20-Meetings, bei denen 20 Prozent der Teilnehmer 80 Prozent der Zeit beanspruchen und die restlichen 80 Prozent gar nicht erst teilnehmen, abzuschaffen. Ziel ist es, 100-100-Meetings zu erreichen, bei denen alle Teilnehmer die ganze Zeit involviert und begeistert sind.

Grenzen der Methode: Die ideale Teilnehmerzahl liegt zwischen acht und zwölf Personen, kann bei Bedarf aber erweitert werden. Auch für große Gruppen mit bis zu 1.000 Teilnehmern wird sie gerne eingesetzt – doch damit stößt man schnell an logistische Grenzen, denn für einen Workshop mit zehn Personen werden bereits an die 10.000 Steine benötigt.

Strukturiert innovieren und die Position von HR stärken

Dies ist nur eines von vielen Beispielen von Methoden zur Innovationsförderung, aber wir können versichern: Für jeden Nutzer, für jede Zielsetzung und Herausforderung existieren geeignete Vorgehensweisen – digital, analog und für jede Gruppengröße. Wir sind überzeugt und wissen aus vielen Jahren der Umsetzung von Innovationsprojekten und Transformation: Es lohnt sich, die Zeit und Ressourcen zu investieren, Innovationsmethoden zu erlernen, anzuwenden und in ein modernes HR-Portfolio zu integrieren.

Wenn HR es schafft, Wissen erfolgreich zu vernetzen und strukturiert zu innovieren, stärkt das nicht nur das gesamte Unternehmen, sondern auch die Position von HR als innovativer Partner des Managements.


Tipp zum Weiterlesen: Möchten Sie wissen, mit welchen weiteren Methoden HR Innovationen fördern kann? Den kompletten Beitrag "Spielerisch Innovationen fördern" mit drei weiteren Beispielen lesen Sie in 

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