Familienfreundliche Personalpolitik: Noch Potenziale bei der Rendite

Im September 2015 haben die Bundesfamilienministerin und die Spitzenvertreter der Arbeitnehmer- und Arbeitgeberverbände das Memorandum „Familie und Arbeitswelt – die neue Vereinbarkeit“ vorgestellt, das unter anderem Leitsätze zur Verbesserung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie enthielt. Nun zieht das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend eine erste Zwischenbilanz und veröffentlicht eine Studie, die die konkreten betriebswirtschaftlichen Vorteile einer familienbewussten Personalpolitik für die Unternehmen aufzeigt und Daten zur Abschätzung einer „Vereinbarkeitsrendite“ liefert – also der Rendite auf familienfreundliche Maßnahmen der Unternehmen.
Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie: Bis zu 25 Prozent Rendite
Bereits heute können der Studie zufolge mit etablierten Angeboten der „klassischen“ Vereinbarkeit wie festen Teilzeitmodellen, Homeoffice oder Kinderbetreuungsangeboten positive Renditen erzielt werden. Nach vorliegenden Berechnungen liegt die „Vereinbarkeitsrendite“ auf solche Investitionen bei bis zu 25 Prozent. So ergeben sich die Effekte zum Beispiel durch die Reduktion von Fehlzeiten oder durch schnellere Rückkehr in den Beruf nach einer familienbedingten Auszeit.
Vereinbarkeitsrendite kann auf bis zu 40 Prozent erhöht werden
Zusätzlich prognostiziert die Studie exemplarisch die betriebswirtschaftlichen Potenziale, die sich durch die Umsetzung der so genannten „neuen Vereinbarkeit“ ergeben können: die weitere Modernisierung der Arbeitskultur hin zu einer familienbewussten Arbeitszeitgestaltung für Frauen und Männer in verschiedenen Lebensphasen, die Beschäftigten mehr Optionen bei der Arbeits- und Lebensgestaltung gibt. So können durch die Umsetzung der „neuen Vereinbarkeit“ in den Unternehmen die Renditen familienfreundlicher Investitionen auf bis zu 40 Prozent erhöht werden.
Höheres Renditepotenzial durch „neue Vereinbarkeit“
„Die Studie zeigt: Investitionen in familienfreundliche Maßnahmen rechnen sich betriebswirtschaftlich. Diese Erkenntnis wird bestärkt und bestätigt - neu ist das deutlich höhere Renditepotenzial, das sich ergibt, wenn Unternehmen die „neue Vereinbarkeit“ in ihrer Personalpolitik umsetzen. Das heißt vor allem, dass Unternehmen Zielgruppen wie Väter und Beschäftigte mit Pflegeaufgaben gezielter ansprechen und einbeziehen sollten.“, sagte Manuela Schwesig, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, zur Veröffentlichung der Studie
Maßnahmen bedarfsgerecht auf die Beschäftigten zuschneiden
Die neue Vereinbarkeit äußert sich weniger in neuen Maßnahmen als in einer neuen Qualität der Maßnahmen: Diese müssen bedarfsgerecht auf die Wünsche der Beschäftigten zugeschnitten und individuell gestaltbar sein. Zudem werden deutlich mehr Beschäftigte einbezogen: Neben der klassischen Zielgruppe der Mütter wird das Potenzial weiterer Zielgruppen wie Väter und Beschäftigte mit pflegebedürftigen Angehörigen ausgeschöpft. Durch gezielte Kommunikation und bedarfsorientierte Angebote wird ein breiter Nutzerkreis dazu animiert, Vereinbarkeitsmaßnahmen wahrzunehmen. Mehr dazu lesen Sie auch in unsere Serie "Vereinbarkeit 2020".
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