Beliebte Studienländer: Deutschland auf Platz sechs

Welche Erwägungen stellen MBA-Kandidaten an, wenn sie über ein Studium im Ausland nachdenken? Dieser Frage ist das Beratungsunternehmen Carringtoncrisp in der Studie "Business of Branding" nachgegangen. Deutschland rangiert im Ranking der beliebtesten Studienländer auf Platz sechs, unter MBA-Kandidaten sogar auf Platz drei.

Das Beratungsunternehmen Carringtoncrisp hat im Sommer 2020 die jährlich erscheinende Studie "Business of Branding" gemeinsam mit dem Managemententwicklungsnetzwerk EFMD neu aufgelegt. Im Jahr 2020 befragte das Unternehmen 1.442 Studienanwärter aus 50 Ländern.

Deutschland auf Rang sechs der beliebtesten Studienländer

Die USA sind weiterhin das beliebteste Studienland, knapp vor Großbritannien. Der gute Ruf der zahlreichen Wirtschaftshochschulen in den beiden englischsprachigen Ländern wiegt offenbar schwerer als die derzeitigen sozialen und politischen Themen oder die hohen Kosten eines amerikanischen MBA-Studiums. Deutschland rangiert wie 2019 auf Rang sechs der Beliebtheitsskala, vor Spanien und der Schweiz.

Ranking der Länder, die Studienanwärter für ein internationales Studium in Betracht ziehen:

  1. USA: 68 Prozent
  2. Großbritannien: 67 Prozent
  3. Kanada: 48 Prozent
  4. Singapur: 40 Prozent
  5. Australien 40 Prozent
  6. Deutschland: 39 Prozent

Betrachtet man nur die MBA-Kandidaten, liegt Deutschland sogar auf Platz drei, gemeinsam mit der Schweiz, dicht gefolgt von Singapur.

Ranking der beliebtesten Studienländer: Aufsteiger Singapur

Während 2019 noch Australien Platz vier im Beliebtheitsranking belegte, erlebte nun Singapur einen sprunghaften Anstieg in der Reputation als Studienland und verdrängte Neuseeland aus den Top sechs. Der Aufstieg von Singapur ist zweifellos zum Teil auf die Wahrnehmung seines positiven Umgangs mit der Pandemie zurückzuführen, könnte aber auch an der Unsicherheit bezüglich des Studiums in Hongkong liegen.

Wirtschaftskraft des Landes und Arbeitsmöglichkeiten sind entscheidend

Deutschlands Universitäten und Business Schools sind weniger bekannt – nur von 71 Prozent der Befragten wird das honoriert, verglichen mit 97 Prozent bezüglich der Schulen in den USA und 94 Prozent bezüglich der Studieneinrichtungen in Großbritannien. Deutschland punktet in den Augen der befragten Studierenden vor allem in puncto Arbeitsmöglichkeiten, die sich nach Studienabschluss dort bieten – bei diesem Aspekt liegt Deutschland sogar vor den USA und UK. Mit der größten Zustimmung von 69 Prozent sind die Befragten außerdem der Meinung, dass es einfach sei, ein Studien-Visum für Deutschland zu bekommen.

Auch die Kosten eines Studiums schätzen die Befragten in Deutschland eher moderat ein – nur drei Prozent sind voll überzeugt, dass Deutschland ein teurer Ort zum Studieren sei. Großbritannien (80 Prozent) und die USA (70 Prozent) gelten als teuerste Studienländer. In Sachen Willkommenskultur könnte man hierzulande jedoch noch eine Schippe drauflegen: Angehende Studierende fühlen sich in den Niederlanden (54 Prozent volle Zustimmung), in UK (48 Prozent) und Spanien (37 Prozent) willkommener.

Gründe für ein Studium im Ausland

Carringtoncrisp und EFMD haben die Studierenden auch danach gefragt, was die fünf wichtigsten Erwägungen sind, die sie anstellen, wenn sie über ein Studium im Ausland nachdenken:

  • Kosten des Studiums (58 Prozent)
  • Lebenshaltungskosten im bevorzugten Land (43 Prozent)
  • Reputation eines Landes für die Wirtschaftsausbildung (39 Prozent)
  • Reputation einer einzelnen Business School (38 Prozent)
  • Möglichkeit, nach Abschluss des Studiums im Land zu arbeiten (34 Prozent)

Außerdem wurden die Studienteilnehmer zu ihrer Mediennutzung befragt, die ihre Entscheidungsfindung beeinflusst. MBA-Studierende nutzen vor allem zwei Medien sehr häufig: die Financial Times (64 Prozent) und The Economist (33 Prozent). Online fallen insbesondere drei Tools und Dienste auf: Google (46 Prozent), FT.com (45 Prozent) und LinkedIn (39 Prozent). The Economist.com nutzen 33 Prozent der Befragten, Youtube 19 Prozent und Facebook 13 Prozent. Einige Medien sind fast nur unter MBA-Studierenden verbreitet: MBA.com nutzen 21 Prozent und Poets&Quants zwölf Prozent. Instagram spielt mit sieben Prozent Nutzung kaum eine Rolle für MBA-Kandidaten.


Das könnte Sie auch interessieren:

Harvard rutscht aus Top fünf der besten US Business Schools

MBA-Zulassungstests von zuhause – eine Dauerlösung?

Was ist ein MBA? Die vielen Formate des Management-Studiums

Schlagworte zum Thema:  MBA, Studium, Personalentwicklung