Arbeitsschutz-Managementsysteme gemäß der ISO 45.001 / 5 Einschätzung

Der AMS-Standard ISO 45.001 ist das zeitgemäßeste Konzept für ein betriebliches AMS. Anwendbar ist es für jede Organisation, unabhängig von Größe, Art und Tätigkeit. Erstmals liegt mit dieser Norm ein international anerkannter AMS-Standard vor, der den Anforderungen von ISO an Managementsystemnormen der sog. "High Level Structure" entspricht. Die Änderungen für ein betriebliches Arbeitsschutzmanagement sind in Abhängigkeit vom bisher zugrunde gelegten AMS-Standard teilweise gravierend, aber durchaus sinnvoll.

Die ISO 45.001 wird das betriebliche Arbeitsschutzmanagement und deren Relevanz verändern. Auch deshalb, weil Normen häufig Begehrlichkeiten nach einer Zertifizierung bzw. der Forderung an Partner nach einer Zertifizierung wecken.

Zu begrüßen sind die weiteren Leitfäden der ISO 45.000er-Familie. Sie zeigen einerseits das schnelle Reagieren der ISO auf einschneidende Herausforderungen im Bereich des Gesundheitsschutzes (Managen des Infektionsschutzes) sowie andererseits die Abkehr von der bisher sehr starken Fokussierung des Arbeitsschutzmanagements auf Fragen der Sicherheit und des klassischen Arbeits- und Gesundheitsschutzes. Damit werden erkennbaren Entwicklungen in den letzten Jahren – Zunahme der Auswirkungen und Kosten von körperlichen und psychischen Erkrankungen – Rechnung getragen.

Zur Verbreitung der Norm trägt auch bei, dass die Unfallversicherungsträger häufig die Begutachtung eines betrieblichen AMS, das entsprechend ihres aus dem Nationalen Leitfaden für Arbeitsschutz-Managementsysteme abgeleiteten Leitfadens aufgebaut ist, mit einer optionalen Begutachtung des Deltas zur DIN ISO 45.001 ergänzen. Das stellt eine preiswerte und sehr empfehlenswerte Alternative zur Zertifizierung dar.

Dies wird zur Steigerung der praktischen Relevanz von zeitgemäßen Managementsystemen für die Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit weiter beitragen.