Hygienemanagement für externe Fachkräfte für Arbeitssicherheit

Seit Beginn der Corona-Pandemie sind externe Dienstleister in vielen Unternehmen aus Gründen des Infektionsschutzes nicht gern gesehen. Externe Fachkräfte für Arbeitssicherheit müssen für ihre Dienstleistungen aber trotzdem teilweise vor Ort sein.

Sabine Schaub, Geschäftsführerin der Qualitybase GmbH, zeigt im Gespräch mit der Haufe Arbeitsschutz-Redaktion, mit welchen Hygienemaßnahmen diese Kundenbesuche für alle Beteiligten sicher gestaltet werden können.

Durch Corona ist das Thema Hygiene auch im Bereich Arbeitsschutz präsent. Glauben Sie, dass es nachhaltig im Bewusstsein bleiben wird?

Corona hat das Bewusstsein für Hygiene und Infektionsprävention auch im Bereich Arbeitsschutz stark in den Vordergrund gerückt. Insbesondere unter dem Aspekt, dass externe Fachkräfte für Arbeitssicherheit im Laufe des Tages mit Personengruppen aus verschiedenen Firmen in Kontakt treten, ist es unabdingbar sich zukünftig mit dem Thema Hygiene intensiver zu beschäftigen. Hinzu kommt, dass viele Firmen inzwischen über Hygienekonzepte verfügen und nur unter strengen Auflagen externe Dienstleister auf das Betriebsgelände lassen.

Wird das Auswirkungen auf die Tätigkeit von externen Fachkräften für Arbeitsssicherheit?

Ja, damit wird sich der Fokus zum Teil auf die Infektionsprävention richten, um sich selbst und die Kunden vor einer möglichen Ansteckung oder Übertragung zu schützen. Das gilt im Übrigen nicht nur für Fachkräfte für Arbeitssicherheit, sondern generell für viele Dienstleister, die extern arbeiten.

Bedeutet das, dass externe Fachkräfte für Arbeitssicherheit hier vor der Herausforderung stehen, ihre Kundenbesuche hygienegerecht zu gestalten?

In der Tat. Ich bin der Meinung, dass ein hygienegerechtes Arbeiten nicht nur für externe Fachkräfte für Arbeitssicherheit relevant ist, sondern für uns alle. Ich gehe davon aus, dass dies wahrscheinlich noch ein großes Thema für Unternehmen bleiben wird und entsprechende Prozesse dauerhaft angepasst werden müssen. Hier wird es auch erforderlich sein bereichsübergreifend zu arbeiten, um einen größtmöglichen Effekt zu erzielen. Denkbar ist hier die Zusammenarbeit z.B. mit dem Gesundheitsmanagement und Personalmanagement.

Welche Ansätze sind aus Ihrer Erfahrung her sinnvoll?

Das Fundament für einen hygienegerechten Tagesablauf ist die Entwicklung eines eigenen Hygieneplans. Dieser sollte angemessenen Schutz bieten und zu den Anforderungen des jeweiligen Unternehmens passen. Wer sich schon einmal mit dem Risikomanagement oder der ISO 31000 auseinandergesetzt hat, kennt die systematische Risikobeurteilung. Diese eignet sich auch sehr gut, um hier eine Orientierung zu erhalten. Im Kern geht es darum einzuschätzen wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, sich oder andere zu infizieren. Je höher die Wahrscheinlichkeit desto strenger sollten die Hygienemaßnahmen sein.

Was genau empfehlen Sie der externen Fachkraft für Arbeitssicherheit, um bestmöglich vorbereitet und geschützt zu sein?

Meiner Meinung gehören zu einem funktionierenden Hygienemanagement folgende Punkte dazu:

  1. Im Vorfeld klären, welche Hygiene-Anforderungen die jeweiligen Kunden/ Unternehmen haben.
  2. Handdesinfektionsmittel im Auto griffbereit halten. Vor und nach jedem Kundenbesuch nutzen. Tipp: 6-Punkte Regel zur vollständigen Händedesinfektion einhalten.
  3. Bei Krankheitssymptomen daheimbleiben.
  4. Temperatur messen! Die Temperatur ist ein guter Indikator für mögliche Infektionen. Bei Werten über 37,5°C ist Vorsicht geboten. Das prüfen auch einige Unternehmen. Ist der Grenzwert überschritten darf man das Gelände in der Regel nicht betreten.
  5. FFP2 Maske tragen.

Haben sie noch einen letzten Tipp für externe Fachkräfte für Arbeitssicherheit?

Ja gerne. Als Fachkraft für Arbeitssicherheit hat man eine gewisse Vorbildfunktion, ich empfehle daher eine „sichtbare Nutzung“ von Händedesinfektionsmitteln, z.B. beim Betreten der Firma sowie das Tragen einer frischen und sauberen FFP2-Maske.

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