Schwerhörig durch Lärm am Arbeitsplatz
Laut BGN ist die Lärmschwerhörigkeit die häufigste Berufskrankheit in der Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie. Deshalb bietet die Berufsgenossenschaft spezielle Seminare für Beschäftigte an, die an Arbeitsplätzen tätig sind, an den Dauerlärm herrscht. Das Angebot richtet sich sowohl an bereits Geschädigte, an Hörgeräteträger, aber auch an Beschäftigte mit noch gesunden Ohren.
Die Verschlechterung des Hörvermögens findet schmerzfrei und schleichend statt
Für den Gesundheits- und Arbeitsschutz ist es eines der größten Probleme, wenn es um Lärm geht, dass die Verschlechterung des Hörvermögens schmerzfrei und schleichend stattfindet. Deshalb ist die wichtigste präventiven Maßnahmen – Gehörschutz tragen – so schwer zu vermitteln. Denn wer noch gut hört, kann es nicht glauben, was Lärm mit seinem Gehör machen kann. Doch wer lärmschwerhörig ist, wird nicht wieder gesund, sondern braucht medizinische Hilfe und technische Hilfsmittel, damit sich die Schwerhörigkeit nicht weiter ausbreitet und weiterhin ein normales Leben möglich ist.
Gehörschutz ist oft falsch eingestellt oder nicht dicht
Untersuchungen belegen, dass Gehörschutz häufig falsch eingestellt ist. Oft ist es so, dass der Gehörschutz zu stark dämmt. Doch das hat zur Folge, dass er nicht benutzt oder immer wieder abgesetzt wird. Denn andere Geräusche – wie Pausen- oder akustische Warnsignale – sind damit nicht zu hören und der Kontakt mit den Kollegen ist unterbunden. Eine weitere Erkenntnis der BGN ist, dass 50 % des eingesetzten Gehörschutzes undicht ist, also nicht ausreichend schützt.
Mit Hörtests lässt sich eine beginnende Schwerhörigkeit frühzeitig erkennen
Je größer der Lärm ist und so länger man in diesem Lärmbereich arbeitet, desto größer ist das Risiko, lärmschwerhörig zu werden. Deshalb sollten regelmäßige Hörtests bei der arbeitsmedizinischen Vorsorgeuntersuchung stattfinden. Wird eine beginnende Schwerhörigkeit erkannt, bekommt der Betroffene ein Hörgerät verordnet. An seinem Arbeitsplatz darf er dies aber nur tragen, wenn es ein so genanntes ICP-Hörgerät ist. Bei allen anderen Geräten droht die Gefahr, das Gehör weiter zu schädigen.
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