Einsatz von Datenbrillen für mehr Sicherheit beim Arbeiten
Ob im Lager oder im Krankenhaus – Papier und Stift oder ein Tablet sind die typischen Arbeitsmittel, wenn es ums Informieren oder Dokumentieren geht. Doch in beiden Fällen wird die Aufmerksamkeit von der eigentlichen Aufgabe weggelenkt. Und für die eine wie für die andere Tätigkeit steht dann meist nur noch eine Hand zur Verfügung. Datenbrillen, bei denen sich das digitale Display vor einem Auge befindet, so genannte monokulare Head Mounted Displays (HMD), können in solch einer Situation für Entlastung sorgen.
Arbeitsprozess und digitale Informationen greifen ineinander
Wer eine HMD-Brille trägt, kann über das Display z. B. Checklisten sehen und diese mit Hilfe von gesprochenen Befehlen abarbeiten. Und beim Blick auf eine Maschine können über das Display und eine erweiterte Realität dreidimensionale Bilder eingeblendet werden, die zeigen, was zu tun ist oder wie ein Zustand nach Fertigstellung aussehen soll. An den digitalen Informationen kann sich der Datenbrillenträger orientieren oder davon leiten lassen.
Datenbrillen sind für Telemedizin geeignet
Über eine Kamera sind weitere Funktionen möglich. So kann z. B. bei einer Operation ein anderer Arzt das Geschehen von außen beobachten und sich bei Bedarf einschalten. Er kann Hinweise geben oder mit Augmented Reality visuell auf Besonderheiten aufmerksam machen. Somit sind Datenbrillen mit Augmented-Reality-Lösungen für Telemedizin geeignet, wie z. B. bei einer Pandemie, wenn Experten nicht überall sein können oder nicht reisen dürfen.
Von überall auf der Welt durch die gleiche Datenbrille schauen
Mit einer Datenbrillen können sich neue Mitarbeiter schneller zurechtfinden oder Kollegen Vertretungen sicher übernehmen. Denn z. B. Schritt-für-Schritt-Anweisungen sind bei Bedarf immer wieder abrufbar. Und braucht ein Mitarbeiter einmal besondere Unterstützung, kann ein Experte von überall auf der Welt Hilfestellung leisten, da er genau das Gleiche sieht wie der Mitarbeiter vor Ort. Wenn es nötig ist, kann er dem Mitarbeiter über das Display in der Brille u. a. auch Fotos oder Videos zur Verfügung stellen.
Arbeiten mit Datenbrillen fällt nicht jedem leicht
Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) hat die Bedingungen für den sicheren und ergonomischen Einsatz monokularer HMDs untersucht. Bei der Studie
- konnte kein nachteiliger Einfluss auf das Auge und die Sehleistung nachgewiesen werden.
- wurde lediglich eine leicht erhöhte Aktivität der Nackenmuskulatur festgestellt. Allerdings empfanden die Studienteilnehmer die körperlichen Beschwerden – in diesem Falle Kopf- und Nackenschmerzen – stärker, als sie objektiv gemessen wurden.
- wurden Konstruktionsaufgaben mit HMD langsamer bearbeitet, als wenn die Testperson ein Tablet als Arbeitshilfe benutzte.
- gaben die Testpersonen an, bei der Arbeit mit HMD eine höhere Beanspruchung zu empfinden. Außerdem hatten sie das Gefühl, dass sich das mit der Zeit auch nicht ändern würde.
- ergaben Messungen, dass die Beanspruchung objektiv nicht höher war und dass durchaus eine Gewöhnung an den Umgang mit HMD stattfindet.
- zeigte sich, dass sich ältere und wenig technisch interessierte Personen durch den Umgang mit HMD stärker beansprucht fühlen als jüngere und technikaffine Personen.
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