Denn auch wenn denjenigen, der die Manipulation durchgeführt hat, im Fall der Fälle die volle Wucht zumindest der moralischen Schuld trifft: Ursache von Manipulationen ist in aller Regel nicht das Fehlverhalten eines einzelnen Mitarbeiters, sondern eine ganze Verkettung an sicherheitsrelevanten Problemen im Unternehmen.
Sicherheits-Kultur fängt beim Chef an
Eine Studie zur Verbreitung von Manipulationen an Maschinen in Deutschland ergab, dass diese in 60 % der Betriebe geduldet wurden. Nur selten wussten die Geschäftsführung oder andere Führungskräfte nicht über das Außerkraftsetzen von Sicherheitseinrichtungen Bescheid.
10 % der befragten Beschäftigten klagten sogar, dass im Betrieb Druck ausgeübt werde, Manipulationen durchzuführen.
Sicherheits-Kultur kann man lernen
Grundsätzlich muss ein Unternehmer alle Mitarbeiter regelmäßig und umfassend über alle Gefahren bei ihrer jeweiligen Tätigkeit und über geeignete Maßnahmen zum Schutz vor Gefährdungen unterweisen. Trotzdem gaben ganze 60 % der Maschinenbediener an, nicht unterwiesen worden zu sein!
Verblüffend ist auch, dass immerhin 24 % der Vorgesetzten nicht wussten, dass der Unternehmer haftet, wenn eine geduldete Manipulation die Unfallursache ist.
Was hilft sind Schulungen, nicht nur der Mitarbeiter, sondern auch der Vorgesetzten, z. B. im Rahmen der regelmäßigen Allgemeinen Sicherheitsunterweisungen. Oder nutzen Sie die Haufe-Argumentationshilfe "Wieso ist es gefährlich, Schutzeinrichtungen außer Kraft zu setzen?".
Doch manchmal hilft nur durchgreifen. Unternehmer bzw. Betreiber dürfen zu Manipulationen nicht ermuntern, sondern sollten diese entsprechend sanktionieren.
Mehr zum Thema "Manipulation von Schutzeinrichtungen an Maschinen verhindern"
Mehr zum Thema finden Sie auf der sehr informativen Plattform " Manipulation von Schutzeinrichtungen an Maschinen verhindern" des Mannheimer Vereins zur internationalen Förderung der Maschinen- und Systemsicherheit e.V.