Arbeits- und Wegeunfälle: Leichter Rückgang im ersten Halbjahr
Weniger Arbeitsunfälle ...
Im Vergleich zu den ersten 6 Monaten im Vorjahr ereigneten sich 2 % weniger meldepflichtige Arbeitsunfälle. Insgesamt wurden 432.684 Unfälle gemeldet.
... und weniger Wegeunfälle
Auch die Zahl der Wegeunfälle nahm gegenüber dem erfassten Zeitraum 2018 um gute 5 % ab.
Allerdings kamen 131 Menschen auf dem Weg zur Arbeit oder nach Hause um, eine Person mehr, als von Januar bis Juni 2018.
Hohe Zahl an Toten bei den Arbeitsunfällen hat tragischen Grund
Wer bei einer versicherten Tätigkeit stirbt, ob direkt oder an den Folgen, wird in der Statistik der tödlichen Arbeitsunfälle erfasst. Für das erste Halbjahr 2019 wurden 251 Opfer verzeichnet. 45 mehr als im Vergleich zum Vorjahr. Der Grund dafür ist die Verurteilung des Krankenpflegers Niels Högel. Ein Teil der 85 Patienten, die er zwischen 2000 und 2005 getötet hatte, waren gesetzlich unfallversichert. Sie wurden nach dem Urteil in die Statistik aufgenommen.
Anstieg bei den Berufskrankheiten
Im ersten Halbjahr 2019 wurde häufiger ein Verdacht auf eine Berufskrankheit angezeigt als im Vergleichszeitraum 2018. Insgesamt gab es 41.723 Verdachtsanzeigen, was einem Plus von rund 4 % entspricht.
Rentenzahlungen gingen leicht zurück
Rentenzahlung gelten als Hinweis, wie schwer die Folgen bei den Arbeits- oder Wegeunfällen sind. Mit Renten aufgrund eines Arbeits- oder Wegeunfalls gingen um 1,7 % zurück und wurden an 8.586 Versicherte ausgezahlt.
Exakte Zahlen und Daten erst im kommenden Jahr
Die jetzt veröffentlichten Zahlen sind mit Vorbehalt zu betrachten. So hatte z. B. das erste Halbjahr 2019 einen Arbeitstag weniger als dies 2018 der Fall war. Außerdem sind bei der statistischen Erhebung keine Arbeits- und Wegeunfälle sowie Berufskrankheiten in der Landwirtschaft erfasst. Erst mit der exakten Auswertung der Unfallzahlen nach Branchen bzw. Berufskrankheiten lassen sich aussagekräftige Schlüsse zur Verbesserung des Arbeitsschutzes ziehen. Was die Zahlen jedoch zeigen: die Unternehmen müssen am Thema Sicherheit und Gesundheit dranbleiben.
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