EU setzt auf Wandel sowie Prävention und Vorsorge

Die Aktualisierung des strategischen Rahmens erfolgt in den Jahren 2021-2027. Durch die Corona-Pandemie haben sich die Schwerpunkte noch einmal konkretisiert. In den vergangen 6 Jahren ging es bei den strategischen Ausrichtungen um die Themen Prävention, demografischer Wandel sowie die bessere Umsetzung von Rechtsvorschriften. Unter dem Thema Wandel geht es weiterhin um die Demografie, aber vor allem auch um den Wandel der Arbeitswelt durch die Digitalisierung sowie die Herausforderungen durch ökologische Themen, wie Klimakrise und Klimaschutz.
Dem Wandel der Arbeitswelt geschuldet
Um während des digitalen, ökologischen und demografischen Wandels sichere und gesunde Arbeitsplätze zu gewährleisten, will die EU-Kommission folgende Richtlinien und Grenzwerte aktualisieren:
- Arbeitsschutz-Rahmenrichtlinie (Richtlinie 89/391/EWG). Sie definiert die Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitnehmer-Sicherheit und des Gesundheitsschutzes bei der Arbeit.
- Richtlinie für die Arbeit an Bildschirmgeräten (Richtlinie 90/270/EWG). Sie schützt die Arbeitnehmer, die am Arbeitsplatz Bildschirmgeräte nutzen.
- Grenzwerte für Asbest und Blei.
Schwerpunkt psychische Gesundheit
Da die Zahl der Krankschreibungen wegen psychischen Erkrankungen sehr hoch ist und weiter steigt, will die EU-Kommission eine Initiative zur psychischen Gesundheit am Arbeitsplatz vorbereiten. Damit sollen neu auftretende Fragen zur psychischen Gesundheit von Arbeitnehmern bewertet und anschließend Leitlinien für Maßnahmen vorgeschlagen werden.
Verbesserte Präventionsmaßnahmen für weniger Tote und Kranke
Zwischen 1994 und 2018 sind in der EU die tödlichen Arbeitsunfälle um etwa 70 % zurückgegangen. Trotzdem ereigneten sich 2018 mehr als 3.300 tödliche und 3,1 Mio. nicht tödliche Unfälle. Zudem sterben jedes Jahr rund 200.000 Arbeitnehmer an arbeitsbedingten Erkrankungen. Der neue strategische Rahmen soll dazu beitragen, die Zahlen zu senken. Bei den Erkrankungen sollen u. a. Krebs, Reproduktionskrankheiten und Atemwegserkrankungen erfolgreich mit strengeren Werten für gefährliche Chemikalien bekämpft werden.
Die Vorsorge gegen künftige Gesundheitskrisen beginnt jetzt
Die Corona-Pandemie hat sowohl die Akteure im Bereich der öffentlichen Gesundheit als auch die Unternehmer zum Teil unvorbereitet getroffen. Deshalb will die EU-Kommission vorsorgen: Notfallverfahren und Leitlinien für die rasche Einführung, Durchführung und Überwachung einschlägiger Maßnahmen gegen künftige Gesundheitskrisen sollen entwickelt werden.
Auch die nationalen Arbeitsschutzstrategien müssen aktualisiert werden
Die Kommission fordert die Mitgliedstaaten auf, ihre nationalen Arbeitsschutzstrategien ebenfalls zu aktualisieren. Dabei sei besonders zu berücksichtigen, dass sich Gesundheit am Arbeitsplatz nicht nur auf die „körperliche Verfassung, sondern auch auf unseren psychischen Zustand und unser Wohlbefinden“ bezieht, so Valdis Dombrovskis‚ der bei der EU-Kommission für das Ressort „Eine Wirtschaft im Dienste der Menschen“ zuständig ist.
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