Wärmedämmung: Es geht auch ohne Biozide

Mit Wärmedämmung soll der Energieverbrauch gesenkt werden. Einerseits gut für die Umwelt. Andererseits können Wärmedämmverbundsysteme Biozide enthalten. Doch in den meisten Fällen muss dies gar nicht sein.

Das Umweltbundesamt (UBA) beauftragte das Fraunhofer-Institut für Bauphysik (IBP) mit einer Studie. Dabei sollte herausgefunden werden, ob Biozide in Putz und Fassadenfarbe bei der Wärmedämmung notwendig sind. Die Ergebnisse belegen, dass sie in vielen Fällen unnötig sind.

Biozide sollen Pilz- und Algenbeläge verhindern

Mit Bioziden in Putz und Fassadenfarbe soll verhindert werden, dass Pilz- und Algenbeläge die Fassade befallen, was die Optik negativ beeinflussen würde. Dem möglichen Erhalt einer schönen Fassade stehen jedoch Belastungen der Umwelt entgegen. Die Biozide werden zum Teil durch den Regen ausgewaschen und belasten dann Böden und Gewässer.

Wärmedämmung ohne Biozide schneiden genauso gut ab

Untersucht wurden Wärmedämmverbundsysteme an Gebäuden. Davon war die Hälfte älter als 10 Jahre. Bei der Online-Umfrage stellte sich heraus, dass 75 % der Befragten mit der Optik ihrer Wärmedämmverbundsystem-Fassade zufrieden sind. Dabei spielte es keine Rolle, ob in der Fassadenbeschichtung Biozide vorkamen oder nicht.

Wärmedämmung - besser mit Blauem Engel und ohne Biozide

Nach dem Studienergebnis sieht das Umweltbundesamt keine Notwendigkeit, Fassadenoberflächen generell mit Bioziden auszustatten. Das UBA empfiehlt, Wärmedämmverbundsysteme ohne Biozide zu verwenden. Diese erkennt man am Umweltsiegel Blauer Engel.

Biozide – auch für Menschen gefährlich

Biozidprodukte dienen dazu, Schädigungen von Baumaterialien, Farben u. a. zu verhindern bzw. deren Haltbarkeit zu verlängern.  Doch Biozide sind potenziell gefährlich nicht nur für die Umwelt sondern auch für die Gesundheit.

Die Haufe Unterweisungs-Vorlage "Sicherer Umgang mit Bioziden" enthält grundlegende Informationen zur Risikobewertung beim Umgang mit Bioziden und zu Notfallmaßnahmen beim Einsatz.