Selbstbestimmtes Arbeiten: Crowdwork im Betrieb

Internes Crowdwork bedeutet, dass Abteilungen auf einer IT-Plattform Unterstützungsbedarf für Projekte oder Arbeitsaufträge anmelden können. Jeder Mitarbeiter kann sich für die Aufgabe melden. Allerdings sollten dabei bestimmte Regeln eingehalten werden.

Beim Crowdwork werden Aufgaben online an eine größere Anzahl von Bearbeitern vergeben. Firmeninternes Crowdwork bietet sich für Unternehmen u. a. in auftragsschwächeren Zeiten an. Mit der Zeit entsteht so ein Ressourcenpool. Damit lassen sich bei Kapazitätsschwankungen Teams flexibel und schnell aus motivierten Mitarbeitern zusammensetzen.

Mitarbeiter können sich selbst entfalten und weiterentwickeln

Auch die Mitarbeiter profitieren von der Teilnahme an einer Crowdwork-Aufgabe. Sie erweitern dabei ihr Aufgabengebiet, kooperieren mit anderen Kollegen und Abteilungen und „schauen über ihren Tellerrand hinaus“. Crowdworker schätzen diese Form des Arbeitens auch, weil sie einen Teil ihrer Arbeitszeit selbstbestimmt nützen können und dabei an der Lösung von Aufgaben beteiligt sind, die nicht zu ihrer alltäglichen Routine gehören. So können sie sich selbst entfalten und weiterentwickeln. Das wirkt sich positiv auf die Zufriedenheit aus und trägt zur Identifikation mit dem Unternehmen bei.

Aufgaben werden kostengünstiger, schneller und qualitativ hochwertiger erledigt

Die Studie der Hans-Böckler-Stiftung „Die interne Crowd - Mitarbeiter/innen im Spannungsfeld neuer Arbeitsformen“ belegt, dass mit dieser modernen, digitalen Form der Arbeitsorganisation viele Aufgaben – wie z. B. die Entwicklung von logistischen Problemen oder größeren Projekten – kostengünstiger, schneller und qualitativ hochwertiger erledigt werden, als wenn sich immer das gleiche Team um dieselben Aufgaben kümmert.

Das ist zu beachten:

  • Crowdwork-Aufgaben sind neben der eigentlichen Arbeit zu erledigen.
  • Für die Aufgaben muss ein Zeitkontingent eingeplant werden, damit es zu keinem Konflikt mit der eigentlichen Tätigkeit kommt.
  • Außerdem darf keine Arbeitsverdichtung entstehen oder der Mehraufwand in der Freizeit erledigt werden.
  • Aufgabe und Ziel müssen klar und verständlich formuliert sein.
  • Die Teilnahme an einer Crowdwork-Aufgabe sollte freiwillig sein.
  • Die Mitarbeiter sollten sich selbst ihre Aufgabe auswählen können.
  • Alle Beteiligten sollten erfahren, was aus den Ergebnissen wird und wie sie weiter genutzt werden.
  • Die Mitarbeit bei einer Crowdwork-Aufgabe sollte keinen Einfluss auf die Gesamtbeurteilung haben.

Unternehmen sind für die Rahmenbedingungen selbst verantwortlich

Für die (interne) Crowdwork gibt es bisher keine allgemeinen rechtlichen Rahmenbedingungen. Es fehlen klare und bindende Vorgaben bei den Arbeitsbedingungen. So sind Zuständigkeiten, Arbeitsanweisungen, aber auch Zeitvorgaben und Entlohnungsformen oft nicht ausreichend klar definiert. Hier stehen die Unternehmer in der Verantwortung.

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