Neues zu Toner und Tonerstaub

Tonerbetriebene Laserdrucker bleiben weiter im Fokus. Untersuchungsmethoden lassen den Ultrafeinstaub aus den Geräten immer genauer zuordnen. So können auch die Kriterien für den "Blauen Engel" verschärft werden.

Der Kopierladen um die Ecke: ein kleiner Raum mit vielen Kopierern und Druckern. Die meisten, oft alle, sind Lasergeräte. Wie groß ist an diesem Arbeitsplatz das Gesundheitsrisiko durch Toner?

Entzündungen der oberen Luftwege

Bei einem Versuch in den USA hielten sich neun gesunde Freiwillige für sechs Stunden in einem Copy Shop auf. Ihr Nasenschleim und ihr Urin wurden untersucht. Die Forscher konnten nachweisen, dass die Nanopartikel aus den Kopierern oxidativen Stress erzeugten und in den oberen Luftwegen Entzündungen hervorriefen.

Bei einer anderen Studie wurden die Emissionen aus Lasergeräten mit dem verwendeten Toner und dem Staub im Filter verglichen. Dabei wurden Titandioxid, Eisenoxid und pyrogene Kieselsäure sowie weitere Metalle im Toner selbst als auch in den flüchtigen Nanopartikeln nachgewiesen.

Umweltbundesamt will’s wissen

Im Auftrag des Umweltbundesamtes (UBA) hat die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) Partikelemissionen bei Laserdrucksystemen untersucht. Einige Ergebnisse in der Übersicht:

  • Neuere Geräte emittierten so viel wie ältere Modelle.
  • Gefunden wurden Silizium (Si), Schwefel (S), Chlor (Cl), Calcium (Ca), Titan (Ti), Chrom (Cr), Eisen (Fe), Brom (Br) sowie Spuren von Nickel (Ni) und Zink (Zn).
  • Als Partikelquelle für die Si-, Cr-, Fe-, Ni- und Zn-Bestandteilen könnte das Tonermaterial in Frage kommen, so die Wissenschaftler. Diese Vermutung äußerten die Wissenschaftler, obwohl keine festen Tonerpartikel im Partikelspektrum bis 300 Mikrometern gefunden wurden.
  • Die Alkane, organische Stoffe, stammten vornehmlich aus dem Tonermaterial.

Überarbeitung des Blauen Engels

Die neuen Forschungsergebnisse dienen als Grundlage für die Überarbeitung des Umweltzeichens Blauer Engel. Bei der Vergabe soll in Zukunft bei Druckern auch die Partikelemission, inklusive der Ultrafeinpartikel (UFP), ein Kriterium sein. Die Stiftung nano-control geht davon aus, dass durch die neuen Vorgaben 25 % der aktuellen Geräte keine Umweltzeichen mehr bekommen werden.

Gefälschte Tonerkartuschen

Ein weiteres Risiko ergibt sich immer häufiger durch gefälschte Tonerkartuschen. Leere Kartuschen werden mit minderwertiger Farbe befüllt und dann mit Hologrammen, Garantiesiegeln und Begleitpapieren versehen. In täuschend ähnlicher Verpackung kommen sie auf den Markt. Der letzte aufgedeckte Betrug in Millionenhöhe stammte übrigens nicht aus Asien, sondern aus Deutschland.

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