Homeoffice weiterhin beliebt – doch Herausforderungen bleiben
Hierzulande werden nach aktuellen Angaben des ifo Instituts rund 1,6 Tage pro Arbeitswoche im Homeoffice verbracht. Damit gehört Deutschland weltweit zu den führenden Ländern, wenn es um die Popularität der Arbeit in den eigenen vier Wänden geht. Mehr im Homeoffice wird lediglich in Finnland (1,7 Tage), Großbritannien (1,8 Tage) und Kanada (1,9 Tage) gearbeitet. Ganz unten stehen in diesem Ranking Südkorea (0,5 Tage), China und Griechenland (je 0,6 Tage).
DEKRA/forsa-Umfrage
Diese Popularität der Homeofficearbeit war für die Prüfgesellschaft DEKRA Grund genug, im Rahmen der Umfragen für den DEKRA Arbeitssicherheitsreport 2025, die vom Demoskopie-Institut forsa durchgeführt wurden, auch nach den Vor- und Nachteilen der Arbeit im eigenen Zuhause zu fragen.
Zwischen Oktober und November 2024 wurden dabei 1.503 Beschäftigte im Rahmen des repräsentativen Online-Panels forsa.omninet befragt. Die wichtigsten Ergebnisse auf einen Nenner gebracht: Bei den allermeisten Beschäftigten ist das Homeoffice nach wie vor sehr beliebt. Es gibt aber auch einige Probleme, unter anderem ausgelöst durch die Entgrenzung von Privat- und Arbeitsleben.
Persönliche Lebenssituation entscheidet
Aber wer arbeitet eigentlich primär von zu Hause aus? Rund 40 % der Befragten arbeiten zumindest teilweise im eigenen Homeoffice. Wie häufig von zu Hause gearbeitet wird, hängt der Studie zufolge auch von der persönlichen Lebenssituation ab.
Beschäftigte mit Kindern teilten ihre Arbeitswoche demnach häufiger zwischen dem Homeoffice und dem Standort des Arbeitgebers auf, während Beschäftigte ohne Kinder häufiger entweder vollständig von zu Hause oder vollständig am offiziellen Arbeitsplatz arbeiteten. Signifikante Unterschiede zwischen Männern und Frauen fanden die Forscher nicht heraus.
Vorteile von Homeoffice
Die Vorteile der Homeofficearbeit werden in jedem Falle sehr geschätzt. Neun von zehn der befragten Beschäftigten, die zumindest teilweise im Homeoffice arbeiten (89 %), fanden es gut, dass sie sich mit der Homeofficearbeit (aber auch mit dem mobilen Arbeiten) den Weg ins Büro sparen können. Eine große Mehrheit schätzte es, dass man im Homeoffice auch in „gemütlicher“ Kleidung (73 %) arbeiten und sich die Arbeitszeit flexibel einteilen kann (68 %). Mehr als die Hälfte (56 %) gab an, sich in den eigenen vier Wänden besser konzentrieren zu können.
Probleme im Homeoffice
Die Befragungsergebnisse zeigten aber auch eine Reihe von Belastungen im Homeoffice auf. Dazu gehören zum Beispiel Störungen durch die Wohnsituation und aufgrund von Familie, Nachbarn oder Lärm von außen (21 %). Ebenso viele klagten aufgrund eines mangelhaften, nicht ergonomischen Arbeitsplatzes über Verspannungen sowie Rücken- oder Kopfschmerzen.
Arbeiten trotz Kranksein
Genau jeder fünfte Beschäftigte (20 %) gab an, durch die Arbeit im Homeoffice längere Arbeitszeiten zu haben oder zu untypischen Zeiten, beispielsweise am Abend oder am Wochenende, zu arbeiten. Zwei Drittel der Befragten sagten sogar, „häufiger“ oder „hin und wieder“ trotz Krankheit oder Krankschreibung aus dem Homeoffice heraus zu arbeiten.
Vor allem dadurch, so die Studienmacher, könnten neue Herausforderungen für den betrieblichen Arbeits- und Gesundheitsschutz entstehen: Arbeit trotz Überstunden und Krankheit könnte damit durch das Homeoffice zur neuen Selbstverständlichkeit und Regel werden.
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