Flammschutzmittel ohne Gift

Was haben Matratzen und Dämmplatten gemeinsam? Sie bestehen oft aus aufgeschäumtem Kunststoff. Sie sind leicht entzündlich und brennen sehr gut. Deshalb sind sie zusätzlich mit einem Flammschutz ausgestattet. Bisher ist der meist giftig, doch das kann sich bald ändern.

Forschern der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstaltalt (EMPA) in der Schweiz ist es gelungen, ein alternatives Flammschutzmittel zu erzeugen, das die Gesundheit und Sicherheit bei der Arbeit erhöht. Auch die Umwelt schont das neue Produkt.

Herkömmliche Mittel gelten als fortpflanzungsschädlich oder krebserregend

Die gängigen Flammschutzmittel stehen im Verdacht, Gesundheit und Umwelt zu schädigen. Gerade erst wurde für das Flammschutzmittel Hexabromcyclododecan (HBCD) ein weltweites Herstellungs- und Anwendungsverbot eingeführt. Dabei handelt es sich um einen besonders besorgniserregenden Stoff, der äußerst langlebig ist, sich in der Umwelt anreichert und fortpflanzungsschädlich sein soll. Andere Mittel haben hormonähnliche Wirkungen oder sind krebserregend.

Prima Schaum auch ohne Gift

Der neuartige Flammhemmer ist eine organische phosphorhaltige Verbindung. Bei den bisherigen Versuchen mit der Substanz wurde der Prozess der Schaumherstellung nicht beeinträchtigt. Somit könnte es durchaus als Flammschutzmittel geeignet sein und in Zukunft giftige Mittel ersetzen.

Gift gelangt in den Luft- und Wasserkreislauf

Der Einsatz unbedenklicher Flammschutzmittel bei der Schaumherstellung ist für viele Branchen von Bedeutung. Aufgeschäumte Kunststoffe finden sich in vielerlei Alltagsgegenstände und kommen mit vielen Menschen in Berührung. Zudem stellen sie ein großes Problem für die Zukunft dar, da sie bei der Entsorgung in den Luft- oder Wasserkreislauf gelangen.

Hier ein paar Beispiele, wo Flammschutzmittel eingesetzt werden:

  • Polstermöbel,
  • Montageschaum,
  • Matratzen,
  • Isoliermaterial,
  • Dämmmaterial für Fassaden,
  • Verpackungsmaterial.