Demografischer Wandel: Wenn das Handwerk ins Alter kommt

Als Handwerker in seinem Beruf alt zu werden ist eine große Herausforderung. Da die Bevölkerung und damit auch die Beschäftigten immer älter werden und wenig Jüngere nachkommen, müssen sich auch Handwerksunternehmen verstärkt mit der Thematik auseinandersetzen. Die Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA) hat dazu eine Handlungshilfe erarbeitet.

Oft reichen kleine und einfache Maßnahmen, um Arbeitsbedingungen oder den Arbeits- und Gesundheitsschutz zu verbessern. Die Broschüre „Der erfolgreiche Handwerksbetrieb - Eine Handlungshilfe für gesunde und alternsrobuste Arbeit“ beschreibt Situationen und nennt Verbesserungsvorschläge.

Branchenspezifische Schwerpunkte und ganzheitlicher Ansatz

Auch wenn es branchenspezifische Schwerpunkte gibt, hat das Projekt HandwerkF!t gezeigt, dass mit einem ganzheitlichen Ansatz gute und dauerhaft gesunde Arbeitsbedingungen geschaffen werden können. Die Ergebnisse des Projektes flossen in die Handlungshilfe ein. Hier einige Tipps daraus:

Miteinander sprechen und die Mitarbeiter informieren

  • Führen Sie regelmäßig Gespräche mit den Mitarbeitern, um Ideen für Verbesserungen zu bekommen.
  • Informieren Sie frühzeitig über anstehende Aufträge, um Stress zu reduzieren.

Systematik und Ordnung erleichtern die Arbeit

  • Nutzen Sie Ordnungssysteme, um Ärger und Stress zu vermeiden.
  • Hängen Sie Aufgaben- und Terminübersichten an die Wand, um die Übersicht über die benötigten personalen Ressourcen zu behalten und Prioritäten setzen zu können.
  • Führen Sie einfache Informationssysteme, wie farbige Karten (gelb und rot), ein, um Bestellungen rechtzeitig auszulösen.

Mitarbeiter qualifizieren und in die Planung einbinden

  • Qualifizieren Sie einzelne Mitarbeiter für Tätigkeiten mit personellen Engpässen, um das Team zu entlasten.
  • Binden Sie ausführende Mitarbeiter bereits bei der Planung von Aufträgen mit ein.

Maßnahmen für den Arbeits- und Gesundheitsschutz

  • Führen Sie eine Gefährdungsbeurteilung, z. B. mit Checklisten der Berufsgenossenschaft (BG), und die daraus abgeleiteten Maßnahmen durch, um Arbeitsbelastungen, Unfälle, Verletzungsgefahren und vermeidbare Arbeitsunfähigkeitszeiten zu reduzieren.
  • Bieten Sie gezielte Gesundheitsförderung, wie arbeitsplatznahe Rücken-, Hebe- und Tragetrainings oder Trainings zum Umgang mit Stress, an.
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