Was Sie bei mobilen Luftreinigern beachten sollten

Das Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IFA) hat sich mit dem Thema Luftfilteranlagen in öffentlichen Gebäuden ausführlich beschäftigt und nun eine Einschätzung sowie Empfehlungen veröffentlicht. Eins schicken die Experten vorweg: „Mobile Raumluftreiniger können die Frischluftzufuhr durch Lüftung über Fenster oder eine Raumlufttechnische Anlage nicht ersetzen.“
Lüften ist die beste Alternative
- Lüften dient zum Austausch von „verbrauchter“ Luft gegen „frische“ Luft. Am besten funktioniert das über intensives Querlüften über die Fenster oder über eine raumlufttechnische Anlage.
- Die Kohlendioxid-Konzentration der Raumluft sollte während der Pandemie deutlich unter 1.000 ppm liegen.
- Corona-Infektionen durch belastete Aerosole im Nahbereich von Personen können mit Lüftungsmaßnahmen allein nicht verhindert werden. Auch bei intensivem Lüften muss Abstand eingehalten oder eine OP- bzw. FFP2-Maske getragen werden.
- Mobile Umluftgeräte sind zur Reduktion der Virenlast im Innenraum weniger effektiv als direkte Frischluftzufuhr von außen.
So funktionieren (mobile) Luftreiniger
- Luftreiniger können zusätzlich zum Lüften Aerosole aus der Luft filtern oder Viren inaktivieren.
- Es sollten nur Filterelemente der Kategorie H13 oder H14 nach DIN EN 1822-1 oder sogenannte „True-HEPA“-Filter nach amerikanischem Standard (DOE-STD-3020-97) zum Einsatz kommen.
- Es gibt Luftreiniger, die zusätzlich UV-C-Strahlung zur Inaktivierung von Viren nutzen. Ob die Desinfektion des Luftstromes dadurch ausreichend erfolgt, ist zurzeit wissenschaftlich nicht schlüssig belegt.
- Luftreiniger, bei denen zur Desinfektion z. B. Ozon oder Wasserstoffperoxid vernebelt wird, sollten nicht eingesetzt werden, da dieses Verfahren die Gesundheit gefährden kann.
Darauf ist vor dem Kauf von Luftreinigern zu achten
- Für die passende Auswahl eines Luftreinigers müssen das Raumvolumen, die Raumgeometrie, die Personenzahl und die Aktivitäten im Raum bekannt sein.
- Der Luftreiniger sollte einen Luftvolumenstrom fördern, der mindestens dem 3-fachen des Raumvolumens je Stunde entspricht, besser noch dem 5-fachen.
- Das Gerät sollte den Luftvolumenstrom und die Filterbeladung automatisch überwachen, z. B. über eine Differenzdruckmessung.
- Luftreiniger sind bei Maximalleistung häufig sehr laut. Die Lärmbelastung sollte für Klassenräume und Kindertagesstätten bei max. 35 dB(A) liegen und zwar idealerweise auf der höchsten Einstellungsstufe des Geräts.
Darauf ist nach dem Kauf von Luftreinigern zu achten
- Der Aufstellungsort sollte von einer Person bestimmt werden, die fachkundig in Lüftungs- und Klimatechnik ist.
- Durch das Gerät dürfen keine Rettungs- und Fluchtwege verstellt werden.
- Durch das Aufstellen der Geräte dürfen keine Gefährdungen wie etwa Stolperstellen durch Kabel entstehen.
- Vor allem in Kindertagesstätten ist auf die Standsicherheit des Geräts zu achten.
- Die Luftfilter der mobilen Luftreiniger müssen regelmäßig und nach Herstellerangaben fachgerecht kontrolliert, gewartet, instandgehalten sowie gereinigt oder ausgetauscht werden.
Besser als Luftreinigungsgeräte sind Lüftungsanlagen
Luftreiniger können dazu beitragen, virenbelastete Aerosole in der Raumluft zu verringern und so das Infektionsrisiko senken. Teurer und aufwendiger, aber nachhaltiger und besser ist es, von einer Fachfirma ein Lüftungsanlagen in bestehende Gebäude einbauen zu lassen, so die IFA-Experten. Die Vorteile sind:
- Die Raumluftqualität wird insgesamt deutlich verbessert.
- Schadstoffe und Viren werden nach außen, also ins Freie transportiert.
- Pollen aus der Außenluft werden beim Luftaustausch rausgefiltert.
- Eine Fensterlüftung entfällt.
- Ohne kalte Luft durchs Fenster sinken die Heizkosten.
- Bei geschlossenen Fenstern verringert sich die Lärmbelastung etwa durch Straßenverkehr.
- Die Lüftungsanlage kann im Sommer zur Nachtauskühlung genutzt werden.
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