Pflegekräfte am Limit

Studien belegen immer wieder aufs Neue, dass die Arbeitsbedingungen in der Pflege schlecht sind. Die Folgen davon sind u. a. ein hoher Krankenstand, überdurchschnittlich viele Fälle von Muskel- und Skeletterkrankungen sowie eine große Zahl an Berufsaussteigern. Eine gezielte und dauerhafte Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz könnte die Situation verbessern.
Pflegekräfte haben großes Interesse an betrieblicher Gesundheitsförderung
Laut einer BKK-Befragung gaben 57 % der Befragten an, dass es bei ihnen keine betriebliche Gesundheitsförderung gäbe. Dabei halten 90 % solche Maßnahmen für wichtig bis sehr wichtig, um dauerhaft gesund zu bleiben. Das große Interesse lässt sich u. a. dadurch bestätigen, dass bestehende Angebote überdurchschnittlich oft wahrgenommen werden.
Gesundheitsfördernde Maßnahmen sollten für die Betreiber verpflichtend sein
Der BKK Dachverband fordert, dass das Sofortprogramm, das im Koalitionsvertrag vereinbart wurde, zeitnah umgesetzt wird. Dazu nennt der Verband Empfehlungen, wie die Gestaltung und Umsetzung erfolgen sollten:
- Aus rechtlicher Sicht müssen die Sozialgesetzbücher IV, V und XI entsprechend angepasst werden.
- Betreiber von Krankenhäusern, Pflege- und Rehabilitationseinrichtungen sollten verpflichtet werden, gesundheitsfördernde Maßnahmen umzusetzen.
- Das interne Gesundheitsmanagement eines Unternehmens sollte sich bei den Krankenkassen und Versicherungen Unterstützung holen.
- Die regionalen Koordinierungsstellen für die betriebliche Gesundheitsförderung sollten von den Einrichtungen mehr in Anspruch genommen werden.
- Die Begrenzung auf 500 Euro Steuerfreibetrag pro Mitarbeiter und Jahr sollte überdacht werden. Der Freibetrag wird vor allem wegen der bürokratischen Anforderungen bisher zu selten genutzt.
Pflege: Arbeitgeber und Arbeitnehmer können auch ohne Sofortprogramm aktiv werden
Der Dachverband der BKK hat für Arbeitgeber und Arbeitnehmer Tipps, welche gesundheitsförderlichen Maßnahmen jederzeit gemeinsam umgesetzt werden können:
- gesunde Kost anbieten und sich gesund ernähren,
- offen und wertschätzend miteinander kommunizieren,
- Hilfsmittel zur körperlichen Entlastung einsetzen,
- Bewegungskurse anbieten und für sportlichen Ausgleich in der Freizeit sorgen.
-
Wiedereingliederung - was ist zu beachten?
2.0771
-
Bildschirmbrille: Fragen und Antworten
1.952
-
Arbeitsmedizinische Vorsorge: Pflicht oder freiwillig?
1.231
-
Was tun, wenn der Frosch nicht verschwinden will
503
-
Arbeitsstättenverordnung: Wann ist ein Pausenraum Pflicht?
453
-
Homeoffice: Hier gibt es kein Hitzefrei
344
-
Wutausbrüchen am Arbeitsplatz souverän begegnen
316
-
Dürfen Mitarbeiter frei bestimmen, wie sie ihre Pause verbringen?
301
-
ASR A3.5: Ab wann ist die Raumtemperatur am Arbeitsplatz zu kalt?
230
-
Drei-Schicht-System: Grundlagen, Funktionsweise und Arbeitsschutz
221
-
Gesunde Führung als Basis für emotionale Bindung
09.07.2025
-
Status quo im Arbeitsschutz: Ergebnisse der neuen GDA-Befragung
04.07.2025
-
Ranking der Gesundheitsgefährdung im Beruf: Tierärzte und Elektriker am meisten gefährdet
25.06.2025
-
Homeoffice weiterhin beliebt – doch Herausforderungen bleiben
18.06.2025
-
Neurodivergenz am Arbeitsplatz: Wie sollen Unternehmen damit umgehen?
17.06.2025
-
Bei Pumpspendern ist Vorsicht geboten
13.06.2025
-
Zuckerhaltige Getränke: Gesundheitsrisiko trotz Sport
11.06.2025
-
Gleitzeit in der Schichtarbeit: Ideallösung für die Praxis?
10.06.2025
-
Effektives Schnittstellenmanagement im BGM: Notwendige Akteure
02.06.2025
-
Erfolgreich BEM-Gespräche führen
26.05.2025