Anerkennung lässt sich als Oberbegriff verstehen für Dank, Lob und Wertschätzung.

  • Dank bezieht sich auf den Einsatz des Kollegen oder der Mitarbeiterin. Er ist unabhängig vom Ergebnis der Bemühungen oder von Sympathie. Diese Form der Anerkennung kommt also auch dann infrage, wenn die Führungskraft beispielsweise den Mitarbeiter nicht mag.
  • Lob bezieht sich immer auf eine Leistung und beinhaltet eine (positive) Bewertung dieser Leistung. Letztlich stellt auch negatives Feedback eine Form von Anerkennung dar, denn auch Kritik beinhaltet, dass man sich die Leistung näher angeschaut hat und damit auch den Leistungserbringer zur Kenntnis genommen hat. Im Arbeitsalltag wird Kritik allerdings häufig negativ erlebt – dies ist vor allem dann der Fall, wenn die Wertschätzung aus Sicht des Kritikempfängers nicht gegeben ist.
  • Die Wertschätzung der Person ist die Königsklasse der Anerkennung. Hier geht es um den Menschen als Ganzes – nicht nur in seiner Funktion als Leistungserbringer. Sie äußert sich z. B. in Form von Interesse für die Arbeit, aber auch für das Privatleben des Kollegen (falls gewünscht). Die meisten Beschäftigten halten die Wertschätzung ihrer Person für wichtiger als das Lob für ihre Leistung.
 
Wichtig

Macht Lob klein?

Während lange Zeit die motivationsfördernde Wirkung von Lob beschrieben wurde, mehren sich in den letzten Jahren Stimmen, die Lob als "Selbstwertkiller" bezeichnen und behaupten, Lob erziehe Mitarbeiter zu Kraftlosigkeit. Wer nach Lob durch Vorgesetzte schiele, sei umündig wie ein Kind, denn er arbeite für die Führungskraft und nicht für sich selbst, und es ginge ihm auch nicht um einen Sinn in seiner Tätigkeit.

In der Praxis schildern Beschäftigte i. d. R., dass sie beide Aspekte kennen: Eine reife Persönlichkeit ist nicht abhängig von der Anerkennung durch andere – dennoch kann Lob eine wohltuende und auch motivationsfördernde Wirkung haben.

 
Achtung

Lob ist nur der Notnagel

Mitarbeiterbefragungen ergeben branchen- und hierarchiestufenübergreifend die Klage von Mitarbeitern, sie erhielten zu wenig Lob. Ein Grund kann darin liegen, dass in den Fragebögen der Erhebung nur nach Lob für Leistungen und nicht nach Wertschätzung der Person gefragt wird. Idealerweise sollten Erhebungsinstrumente Items für beide Aspekte der Anerkennung beinhalten.

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