Robert de Niro hat im Film "Es war einmal in Amerika" gesagt: "Die Sieger kann man schon am Start erkennen." Beim Schritt in die Selbstständigkeit kann sich das schnell bewahrheiten: Tatsächlich gibt es eine Reihe von Faktoren, die eine erfolgreiche Unternehmensgründung begünstigen und solche, die ihr im Wege stehen.

Fachkräfte für Arbeitssicherheit, die sich mit dem Gedanken einer Unternehmensgründung auseinandersetzen, finden in der folgenden Auflistung wichtige Denkanstöße.

 
Praxis-Tipp

Die wichtigsten Erfolgsfaktoren für Unternehmensgründer

  1. Selbstvertrauen: Glauben Sie an sich und Ihre Geschäftsidee? Sind Sie optimistisch genug, um "Durststrecken" zu überwinden und Rückschläge wegzustecken?
  2. Gesundheit: Sind Sie – auch unter Druck – belastbar und leistungsbereit? Wie sieht es mit Ihrer Resilienz[1] bei arbeitsbedingten physischen und psychischen Belastungen aus? Können Sie auf geregelte Arbeitszeiten, Urlaub und Freizeit verzichten?
  3. Stabiles privates Umfeld: Wie reagiert Ihre Familie auf die Tatsache, dass Sie in den kommenden Jahren vermutlich unter starker Belastung stehen werden? Wie geht Ihre Familie mit Unsicherheiten – gerade auch in finanzieller Hinsicht – um?
  4. Blick für Gelegenheiten: Haben Sie ein "Näschen" für neue Entwicklungen, Trends und Kundenbedürfnisse? Sind Sie bereit, sich kontinuierlich weiterzuentwickeln, um Marktlücken erfolgreich ausfüllen zu können?
  5. Gute Berater: Haben Sie für die relevanten Bereiche "Ihre" fachlichen Berater, z. B. Steuerberater, Wirtschaftsprüfer und Rechtsanwalt? Sind Sie Mitglied in relevanten Fachverbänden (z. B. VDSI)?
 
Achtung

Die häufigsten Fallen für Existenzgründer

  1. Geschäftsidee: Passt Ihre Geschäftsidee zu Ihnen? Hat Ihre Geschäftsidee eine Unique Selling Proposition (USP)? Haben Sie einen "Plan B" in der Tasche? Diese Fragen werden in Abschn. 2 vertieft.
  2. Businessplan: Haben Sie sich hinlänglich mit der Frage auseinandergesetzt, ob Ihre Geschäftsidee tatsächlich Aussicht auf wirtschaftlichen Erfolg hat? Haben Sie ein ausgefeiltes Argumentationspapier, z. B. für Bankgespräche? Liegen alle relevanten Zahlen vor und sind diese auf dem aktuellen Stand?
  3. Kaufmännische Kenntnisse und Voraussetzungen: Kennen Sie sich ausreichend mit betriebswirtschaftlichen Fragen aus? Wie steht es um Ihre Finanz- und Liquiditätsplanung? Sind Sie für finanzielle Engpässe, gerade in der Anlaufphase, gewappnet?
  4. Marketingkenntnisse: Haben Sie ein klares Bild von Ihren Kunden? Wissen Sie, worauf Ihre Kunden "anspringen" und über welche Kanäle sie erreichbar sind? Sind Sie informiert, wie Ihre Mitbewerber Kunden ansprechen?
  5. Personal- und Führungserfahrung: Wie wollen Sie mit plötzlich auftauchenden Arbeitsspitzen umgehen? Können und wollen Sie künftig Personal einstellen? Ist Ihnen bewusst, dass Personalauswahl und -führung ganz entscheidend zum Erfolg oder Misserfolg Ihres Unternehmens beitragen können?

Dreh- und Angelpunkt: Die Gründerpersönlichkeit

Diese Aufzählung macht bereits deutlich: Eine Unternehmensgründung steht und fällt mit der Person des Gründers. Vieles hängt von seinen Eigenschaften, Überzeugungen und Verhaltensweisen ab. Nicht umsonst gibt es ein großes Angebot an "Unternehmerselbsttests". Auch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) bietet auf seiner Internetseite eine Reihe von aufschlussreichen Checks an.

Wesentliche Kriterien einer erfolgreichen Gründerpersönlichkeit sind gemäß VDSI-Arbeitskreis "Businessplan":

  • fachliche Qualifikation,
  • soziale Kompetenzen,
  • betriebswirtschaftliche Grundkenntnisse.[2]

Diese Kriterien werden in den folgenden Abschnitten näher erläutert.

 
Wichtig

Analysieren Sie sich – aber auch die Umweltbedingungen!

Gut, wenn Sie davon überzeugt sind, das Zeug zum Unternehmer zu haben. Vergessen Sie dennoch nicht, einen detaillierten Blick auf die Umweltfaktoren zu werfen. Dazu gehören u. a.:

  • Marktgröße und -wachstum,
  • Wettbewerbsdichte,
  • rechtliche Entwicklungen,
  • weitere Rahmenbedingungen (z. B. Unternehmensbesteuerung, Fördermöglichkeiten)
[1] Die Fähigkeit, widerstandsfähig gegenüber äußeren Belastungen und Krisensituationen zu sein, wird in der Psychologie als Resilienz bezeichnet. Der Begriff stammt ursprünglich aus der Physik (ähnlich wie auch der Begriff "Stress") und bezeichnet die Fähigkeit eines Werkstoffs, sich verformen zu lassen und dennoch in die ursprüngliche Form zurückzufinden. Der resiliente Mensch gleicht also einem Stehaufmännchen, das sich immer wieder aufrichtet, auch wenn es umgestoßen wird. Damit ist der Begriff Resilienz auch weiter gefasst, als der Begriff Stress.
[2] Vgl. VDSI (Hrsg.), Der Schlüssel zum Erfolg: Der Businessplan für Fachkräfte für Arbeitssicherheit, VDSI-Info 6/2010.

1.1 Fachliche Kompetenz

Welche "Hard Skills" sind vonnöten, um sich in den Bereichen Sicherheit, Gesundheit und Umweltschutz bei der Arbeit selbstständig zu machen? Mit Blick auf Unternehmensgründungen im sicherheitstechnischen Bereich nennt der VDSI nennt die folgenden Mindestvoraussetzungen[1]:

  • Ausbildung als Ingenieur, Master, Bachelor (in Ausnahmefällen als Meis...

Das ist nur ein Ausschnitt aus dem Produkt Arbeitsschutz Office. Sie wollen mehr?

Anmelden und Beitrag in meinem Produkt lesen


Meistgelesene beiträge