Bei einer richtigen Anwendung des Führungsinstruments "Zielvereinbarung" ergeben sich insbesondere folgende Vorteile:

  • Notwendigkeit der Auseinandersetzung mit dem angestrebten Zustand,
  • stringentes Zielsystem (abgeglichene und abgestimmte Ziele),
  • konkrete und vor allem handlungsrelevante Ziele,
  • höhere Identifikation mit den Unternehmens-, Bereichs-, Abteilungs-, ... -zielen (höhere Zielorientierung),
  • höhere Geschlossenheit der betrieblichen Aktivitäten,
  • Förderung der Eigeninitiative, Leistungsmotivation und Verantwortungsbereitschaft,
  • Förderung des unternehmerischen Denkens und Handelns der Führungskräfte und Mitarbeiter,
  • höhere Effizienz von Planung und Koordination,
  • Erschließung des Erfahrungswissens, der Kreativität und der Lösungsideen der Mitarbeiter,
  • objektivere Leistungsbeurteilung,
  • Förderung der Mitarbeiter.

Diese Vorteile stellen primär einen Nutzen für das Unternehmen dar. Die Zielvereinbarung nützt aber auch den Führungskräften und den Mitarbeitern. Im Idealfall profitieren alle Beteiligten gleichermaßen.

  • Nutzen für die Führungskräfte

    • mehr Zeit für das Wesentliche,
    • weniger Kontrolle,
    • Mitarbeiter lösen Probleme der Führungskraft und nicht umgekehrt.
  • Nutzen für die Mitarbeiter

    • stärkere Einbindung in das Unternehmen und seine Ziele,
    • Möglichkeit, aktiv die Ziele und damit Sinn ihrer Tätigkeit und Beurteilungsmaßstab mitzubestimmen,
    • größerer Handlungsspielraum im Arbeitsalltag,
    • weniger Kontrolle, mehr Eigenverantwortung.

Anwender berichten über folgende Schwierigkeiten (siehe hierzu auch den Anwenderbericht im nachfolgenden Beispiel):

  • Führungskräfte tun sich mit der Anwendung, vor allem dem Formulieren konkreter, messbarer Ziele und der Beurteilung der Zielerreichung teilweise sehr schwer,
  • hoher organisatorischer Aufwand mit einer Tendenz zur Bürokratisierung und Formalisierung,
  • einige Mitarbeiter fühlen sich überfordert,
  • Einengung der Flexibilität,
  • Vernachlässigung qualitativer gegenüber quantitativer Aufgabenaspekte und Überbewertung von Ergebnissen gegenüber Verhaltensweisen,
  • Stabilisierung des "abteilungsorientierten" Denkens; gängige Verfahren betrachten nicht Prozesse, sondern Organisationseinheiten.
 
Praxis-Beispiel

Anwenderbericht "Unsere Schwierigkeiten beim Vereinbaren von Zielen"

Aussagen von Führungskräften:

  • unterschiedliche Zielvorstellungen unter einen Hut zu bringen ist aufwändig bzw. lästig;
  • die Zielvereinbarung schränkt unsere eigene Freiheit ein;
  • man muss immer genau wissen "was man will", muss festlegen "was man erreichen will" und wird bewertbar (durch die Abweichung vom Angestrebten);
  • es ginge auch ohne: Zufalls-Weg ist im Unternehmen üblich; Zielvereinbarung wird nicht vorgelebt.

Aussagen von Mitarbeitern:

  • die Zielvereinbarung nimmt jeden Einzelnen stärker in die Verantwortung;
  • Nichterreichen stellt einen persönlichen Misserfolg dar;
  • sich festlegen ist nicht meine Sache;
  • die Erreichung von Zielen wurde bisher nur selten geprüft.

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