Zusammenfassung

 
Überblick

Ein wesentliches Merkmal und Anliegen des Arbeitsschutzmanagements ist, dass das Management und damit jede Führungskraft Sicherheit und Gesundheit (Gesundheitsschutz und Gesundheitsförderung) bei der Arbeit als ihre Führungsaufgabe erkennt und entsprechend handelt. Angestrebt wird ein "zielorientiertes Handeln". Das bedeutet, Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit müssen in den gesetzten oder besser vereinbarten Zielen des Unternehmens, des Managements und der Beschäftigten enthalten sein. Der Arbeitsschutz soll dadurch zu einem selbstverständlichen Teil der Führungspraxis werden.

"Führen mit Zielen" (Management by Objectives) gilt heute als zeitgemäße und Erfolg versprechende Führungstechnik. Ausgehend von definierten und aufeinander abgestimmten Unternehmens-, Bereichs- und Abteilungszielen vereinbaren Führungskräfte mit ihren Mitarbeitern konkrete Ziele, treffen klare Abmachungen und überprüfen die Zielerreichung regelmäßig. Die Managementmethode "Zielvereinbarung" wird in zunehmendem Maße auch in mittleren und kleineren Unternehmen angewendet – unabhängig von der Branche.

Mit der zunehmenden praktischen Bedeutung eines systematischen Arbeitsschutzes in Form eines Arbeitsschutz-Managementsystems (AMS) steigt auch die Bedeutung der Zielvereinbarung im Arbeitsschutz, denn alle AMS-Konzepte fordern direkt oder indirekt die Anwendung des Führungsinstrumentes "Ziele".

Praktiziert ein Unternehmen bereits die Methode "Zielvereinbarung" oder will es diese einführen, so sollten der AMS-Beauftragte oder die Fachkraft für Arbeitssicherheit darauf hinwirken, dass Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit in das Themenfeld der Zielvereinbarungen aufgenommen werden. Hierzu braucht das ggf. bereits vorhandene Verfahren der unternehmensspezifischen Zielvereinbarung i. d. R. nicht verändert, sondern nur ergänzt zu werden. Die Zielvereinbarung wird dadurch auch zu einem Instrumentarium des Arbeitsschutzmanagements.

1 Führen mit Zielen im Arbeitsschutz

Auch im Arbeitsschutz mit Zielen zu führen bedeutet insbesondere, konkrete und treffend beschriebene Ziele hinsichtlich der Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit in die Festlegung bzw. Vereinbarung der Ziele des Unternehmens, der Bereiche, der Teams sowie von Projekten zu integrieren. Das Ablaufdiagramm in Abb. 1 zeigt die prinzipielle Vorgehensweise bei der Erschließung des Führungsinstrumentes "Zielvereinbarung" für den Arbeitsschutz bzw. das AMS.

Abb. 1: Ablaufdiagramm: Führen mit Zielen

2 Führen mit Zielen

Organisationen bedürfen einer Führung. Sie gibt den Organisationsmitgliedern eine Ausrichtung und Orientierung, verteilt Aufgaben, autorisiert zum Handeln, koordiniert und steuert Handlungen und bewertet Verhaltensweisen und Ergebnisse. Dies setzt klare Vorstellungen über den Zweck und die zu erreichenden Ziele voraus.

 
Achtung

Erfolgreich durch erfolgreiche Mitarbeiter

Führen heißt, dadurch erfolgreich sein, dass man seine Mitarbeiter erfolgreich macht!

Menschen zu führen bedeutet zuallererst, aktiv werden, beispielgebend handeln und die zu Führenden befähigen, Aufgaben und Verantwortung weitgehend selbstständig zu übernehmen. D. h., Verantwortung abgeben, Befugnisse übergeben, Vertrauen praktizieren sowie Unterstützung anbieten und bei Bedarf unterstützen. In der Praxis finden sich sehr unterschiedliche Führungsstile und Führungsformen. Als zeitgemäß und Erfolg versprechend gilt heute vor allem "Führen mit Zielen", wobei agile Organisations- und Führungsformen dynamischere Zielvereinbarungen erfordern. Während eher anordnungsorientierte Führungsformen (direktive Führungsstile) die zu erledigende Aufgabe sowie die Vorgehensweise bei der Bearbeitung in den Vordergrund stellen, steht bei "Führen mit Zielen" die Zielorientierung im Mittelpunkt. Führen mit Zielen beruht auf der Überlegung und praktischen Erkenntnis, dass Mitarbeiter (und natürlich auch Führungskräfte) dann die besten Ergebnisse erreichen, wenn sie die übertragene Aufgabe verstehen, als machbar erachten, akzeptieren und weitgehend selbstständig bearbeiten können.

 
Achtung

Akzeptierte Ziele

Akzeptierte Ziele beeinflussen das Arbeitsverhalten (Handeln) positiv; sie sind Magneten des Handelns!

Ziele werden zu akzeptierten Zielen, wenn

  • der/die Ausführende/n bei der Zielformulierung einbezogen wird/werden und ein Commitment erzielt wird,
  • aus der Sicht des/r Ausführenden ausreichend Ressourcen bereitgestellt werden,
  • der/die Ausführende/n das Ziel als anstrebenswert und grundsätzlich machbar erachtet/erachten.

Dies setzt die Kenntnis des Zwecks einer Aufgabe sowie vor allem der angestrebten Ziele voraus. Ziele können dabei entweder vorgegeben oder gemeinsam vereinbart werden. Führen mit Zielen stellt die weiterentwickelte Form der Mitte der 20er-Jahre entwickelten Führungsmethode "Management by Objectives" dar.

Kennzeichnend für eine Führungsform bzw. einen Führungsstil sind das Selbstverständnis des Führenden und sein Führungsverhalten. Zum Ausdruck kommt dies vor allem in der Art und Weise, wie die Aufgabe wahrgenommen wird. Wichtige Führungsaufgaben bei "Führen mit Z...

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