Die Bedeutung der richtigen Arbeitsvorbereitung bereits in der Planung der Bauarbeiten wird am folgenden Unfallbeispiel ersichtlich:

Beim Umbau eines großen Geschäftshauses in Berlin wurde ein Treppenhaus komplett entkernt. Beim Abbrechen der obersten sog. preußischen Kappendecke stürzte ein Beschäftigter 23 Meter tief auf einen Schuttberg und starb kurz danach. Beim Abbrechen der Kappendecke wurde fahrlässig gearbeitet. Die Decke sollte mit einem Presslufthammer abgebrochen werden. Zwar hatte der Unternehmer ausdrücklich die Benutzung von Persönlicher Schutzausrüstung gegen Absturz, also einem Auffanggurt mit Fangseil und Falldämpfer, angeordnet, doch der Beschäftigte hielt sich nicht an diese Vorgaben: Er trug zwar das Sicherheitsgeschirr, hatte sich jedoch nicht an das Fangseil angeschlagen.

Darüber hinaus war die angewendete Technologie zum Abbrechen der Kappendecke falsch. Eine gewölbte Kappendecke bekommt ihre Stabilität erst aus der festen Einspannung der gemauerten Kappen in die Träger. Die Stabilität wird jedoch aufgehoben, wenn links und rechts der Träger Deckenteile entfernt werden und die Decke gleichzeitig belastet wird. Sicherheitstechnisch einwandfrei wäre für derartige Arbeiten ein mind. 50 cm breiter Bohlenbelag gewesen, den man quer auf die Stahlträger gelegt hätte, und ein konsequenter Einsatz des vorhandenen Anseilschutzes.

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