Tabelle 1

Branchenübergreifende Schutzmaßnahmen

Tätigkeit /Arbeitsbereich Erkrankung / Auslöser[1] gefahrbringende Faktoren Schutzmaßnahmen[2]
Arbeiten mit Kontakt zu Boden, Erden und Subtraten Wundstarrkrampf/Clostridium tetani
  • - jegliche Verletzungen der Haut (v.a. der Hände)
  • Schutzimpfung Tetanus
  • Schutzhandschuhe gegen mechanische Risiken [26]
  • rasche Wundversorgung auch nach Kleinverletzungen
Arbeiten im Freien wie z. B.: Waldarbeiten, Jagd, Grün- und Landschaftspflege Lyme-Borreliose/Borrelia burgdorferi s. l.
  • Zeckenstich
  • niedrige Vegetation
  • Schutzimpfung in FSME-Endemiegebieten
  • dichte, geschlossene Kleidung (lange Hosen, Gamaschen, geschlossenes Schuhwerk)
  • Repellentien (Zeckenabwehrmittel)
  • Kleidung und Haut nach der Arbeitsschicht absuchen
  • Zecken rasch – ohne zu quetschen – mit einem geeigneten Zeckenentferner entfernen,
  • Stichstelle markieren, falls innerhalb von zwei Wochen Komplikationen wie Wanderröte, Fieber, Schwellungen oder Kopf-/Gliederschmerzen auftreten, umgehend Arzt, möglichst Durchgangsarzt, aufsuchen
Arbeiten im Freien wie z. B.: Waldarbeiten, Jagd, Grün- und Landschaftspflege in FSME-Endemiegebieten Frühsommer-Meningoenzephalitis/Zentraleuropäisches Zeckenenzephalitis-Virus
  • FSME-Endemiegebiete
  • Zeckenstich
  • niedrige Vegetation
Arbeiten im Freien (z. B. Jagd, Nistkastenkontrolle), in alten Gemäuern oder Höhlen

Tollwut / Europäische Fledermauslyssaviren

Klassische Tollwut (Wildtollwut)/Tollwutvirus
  • Biss erkrankter Tiere
  • Kontakt zu Speichel erkrankter Tiere
  • Ausbringen bzw. Auffinden von Impfködern
  • Impfung empfohlen
  • verdächtige Tierkadaver nicht berühren, Beseitigung nur mit Schutzhandschuhen
  • Kontakt zu scheinbar zahmen Wildtieren meiden
  • bei Bissverletzungen sofort Arzt, möglichst Durchgangsarzt, aufsuchen
  • Impfköder wegen Infektionsgefahr nicht berühren, ggf. Schutzhandschuhe
Arbeiten im Freien (z. B. Jagd, Pflege-, Mäharbeiten) Fuchsbandwurm/Echinococcus multilocularis
  • Umgang mit erlegten Füchsen und Abbalgen von Füchsen
  • Arbeiten mit dem Freischneider und Laubbläser.
  • Schutzanzug
  • Schutzhandschuhe
  • Atemschutz
  • Augenschutz
Arbeiten im Freien Allergische Reaktionen bis hin zu einem lebensbedrohlichen anaphylaktischen Schock / stechende Insekten z. B. Wespen, Bremsen, Bienen, Mücken
  • Insektenstich einschließlich der Übertragung von Toxinen
  • Allergiker
  • Insektennester und Bienenstöcke
  • ausreichend Abstand zu Insektennestern und Bienenstöcken halten
  • Mäharbeiten dort in die frühen Morgenstunden verlegen
  • bei Kontakt: Ruhe bewahren
  • Repellentien verwenden
  • Stich-/Wundversorgung:

    Hautpartie kühlen

  • Bei allergischer Reaktion: Arzt, möglichst Durchgangsarzt, kontaktieren
  • Insektennester durch Spezialisten (z. B. Schädlingsbekämpfer) entfernen
Reinigungs-, Lager-, und Aufräumarbeiten in Räumen und im Freien bei Schadnagerbefall (Mäuse, Ratten) Hantavirus-Infektion/Hantaviren
  • Einatmen von aufgewirbelten Bioaerosolen
  • Aufnahme über Haut oder Schleimhaut, durch Verletzungen, Tierbisse
  • Schadnagerbekämpfung
  • Staubentwicklung minimieren bzw. vor der Reinigung Staub binden
  • Schutzanzug
  • Schutzhandschuhe
  • Augenschutz
  • Atemschutz FFP3
Leptospirose/Leptospira interrogans
  • Aufnahme über Mund und Schleimhaut nach Kontakt mit Sekreten und Ausscheidungen
  • Verletzungen
  • Wasseransammlung: z. B. Pfützen
  • Vorfinden von Nestern mit Kadavern oder mit Tierkot/Urin verunreinigten Bereichen
Reinigungs-, Lager-, und Aufräumarbeiten mit Kontakt zu Vögeln (z. B. Tauben) oder deren Ausscheidungen Ornithose, Psittakose/Chlamydia psittaci
  • Einatmen von Biostoffen
  • Tätigkeiten mit direktem Tierkontakt, Kontakt zu Tierprodukten oder -ausscheidungen
  • Aufwirbeln von Stäuben vermeiden (Staubentwicklung minimieren)
  • Schutzanzug
  • Schutzhandschuhe
  • Augenschutz
  • Atemschutz:

    • gebläseunterstützte Halbmaske mit Partikelfilter TM2P bzw. gebläseunterstützte Vollmaske bei Tätigkeiten mit Spritzwasser,
    • FFP2-Maske
Waldarbeiten, Grün- und Landschaftspflege bei Vorkommen von Riesen-Bärenklau verbrennungsähnliche Hauterscheinungen durch Kontakt mit Pflanzensaft des Riesen-Bärenklau, Herkulesstaude (Heracleum mategazzianum)
  • Hautkontakt mit dem Saft der Pflanze
  • Sonneneinstrahlung
  • Beim Entfernen:

    • Pflanzen möglichst im Jungstadium entfernen, nicht bei direkter Sonneneinstrahlung, sondern in der Dämmerung
    • Schutzvisier
    • Schutzhandschuhe
    • körperbedeckende Arbeitskleidung mit Kopfbedeckung
Waldarbeiten, Grün- und Landschaftspflege, Baumpflege bei Befall mit Eichenprozessionsspinner (EPS) Haut- und Schleimhautreaktionen (Rötung, Schwellung, Blasenbildung) durch Kontakt mit EPS (Thaumetopoea processionea)
  • Haut/Schleimhautkontakt
  • Anreicherung der Brennhaare in der niedrigen Vegetation (gefährdende Wirkung mind. 1 Jahr)
  • Nach Kontakt

    • intensiv duschen
    • kontaminierte Kleidung wechseln und waschen
    • Bei Bekämpfungsmaßnahmen durch Spezialisten:

      • Schutzanzug
      • Schutzhandschuhe
      • Augenschutz
    • Atemschutz:

      • gebläseunterstützte Halbmaske mit Partikelfilter TM2P bzw. gebläseunterstützte Vollmaske,
      • FFP2-Maske
Waldarbeiten, Grün- und Landschaftspflege bei Vorkommen von Beifußblättriger Ambrosie Allergische Reaktion der Atemwege...

Das ist nur ein Ausschnitt aus dem Produkt Arbeitsschutz Office Professional. Sie wollen mehr?

Anmelden und Beitrag in meinem Produkt lesen


Meistgelesene beiträge