Verarbeitung von Industrieklebstoffen: Diese PSA sollte genutzt werden

Im Umgang mit Hochleistungsklebstoffen sind eine Reihe von inhalativen und dermalen Gefährdungen zu beachten. Ein wichtiger Bestandteil der Schutzmaßnahmen bei der Verarbeitung von Industrieklebstoffen ist eine umfassende Persönliche Schutzausrüstung (PSA). Doch gerade hierbei gibt es nach wie vor viele Defizite in den Unternehmen, wie Thomas Stein, Klebstoffexperte und Gesellschafter der Klebnorm Consulting GmbH, feststellt: „Was beim Schweißen selbstverständlich ist, wird bei der Klebstoffverarbeitung zu oft dem Zufall überlassen.“ Für den Klebvorgang ist dem Experten zufolge folgende PSA zu empfehlen: Augenschutz, Handschutz vor flüssigen Chemikalien und Wärme, Schutzkleidung, Sicherheitsschuhe sowie Atemschutz vor Partikeln und Gasen.
Hand- und Hautschutz
Der häufigste Schutzbedarf liegt beim Hand- und Hautschutz. Zu diesem gehören zunächst die passenden Handschuhe. Sie schützen vor den in Hochleistungsklebstoffen enthaltenen Chemikalien. Ergänzend kann ein Hitzeschutz nötig werden – etwa bei der Verarbeitung von Schmelzklebstoffen oder exotherm reagierenden 2-Komponenten Klebstoffen. Zu beachten ist dabei das passende Handschuhmaterial für den jeweiligen Klebstoff sowie etwaige Allergien des Anwenders. So können Nitrilhandschuhe eine Alternative für Latexallergiker sein. Beim stundenlangen Gebrauch von Handschuhen sollte die passende Hautpflege mitbedacht werden.
Schutzkleidung und Sicherheitsschuhe
Geeignete Schutzkleidung bewahrt vor unmittelbarem Kontakt von Klebstoffen mit der Haut. Die Kleidung sollte undurchlässig für die eingesetzten Chemikalien sein oder den Durchtritt ausreichend verzögern. „In Bereichen, in denen leicht entzündliche Gasgemische entstehen, wie etwa bei der Verarbeitung von lösungsmittelhaltigen Klebstoffen, kann antistatische Kleidung notwendig sein“, so Uwe Kittel, Vorsitzender der Fachgruppe Klebtechnik im VTH Verband Technischer Handel. Sicherheitsschuhe, die vor auslaufenden, heißen und tropfenden Medien schützen, sind ebenfalls ein wichtiger Bestandteil der PSA bei der Verarbeitung von Klebstoffen.
Passender Augen- und Atemschutz
Eine weitere Gefahrenquelle besteht in schnell abbindenden Klebstoffen, denn sie können Augen bzw. Augenlider sehr schnell verkleben. Je nach Viskosität der Klebstoffe reicht eine einfache Schutzbrille. Besteht jedoch die Gefahr von Spritzern flüssigen Klebstoffs, ist eine dicht sitzende Brille oder ein umfassender Augen- und Gesichtsschutz ratsam. Bei Klebstoffhärtung mittels UV-Licht ist eine Schutzbrille mit UV-Schutz nötig.
-
Arbeitsstättenverordnung Büro: Mindestgröße und Raumhöhe
2.419
-
Fürsorgepflicht bei Alkohol am Arbeitsplatz: Was müssen und was können Arbeitgeber tun?
700
-
Arbeiten mit Absturzgefahr: Alles Wissenswerte zur G 41-Untersuchung
482
-
Lärmbelästigung am Arbeitsplatz: Grenzwerte und Maßnahmen
475
-
Wann ist ein Arbeitsunfall meldepflichtig?
4192
-
Unterweisung im Arbeitsschutz: Die wichtigsten Grundlagen und Fakten auf einen Blick
415
-
Fahr-, Steuer- und Überwachungstätigkeiten: Alles Wissenswerte zur G 25-Untersuchung
387
-
Sanitärräume und Toiletten – was ist zu beachten?
3852
-
Gefahrstofflager: Diese Punkte sind zu beachten
271
-
Bildschirmarbeitsplätze: Alles Wissenswerte zur arbeitsmedizinischen Vorsorge
270
-
Verbundprojekt will bundeseinheitliche Unterweisungen für Hochschulen umsetzen
06.06.2025
-
Begehungen als Schlüssel zu einer positiven Sicherheitskultur
28.05.2025
-
Hitzeerkrankungen und Erste-Hilfe-Maßnahmen
27.05.2025
-
Sicherheit beim „Power-to-Gas“-Verfahren
21.05.2025
-
Schutzmaßnahmen gegen Hitzestress und Hitzeerkrankungen
20.05.2025
-
Anna Ganzke verstärkt den Beirat der Arbeitsschutz-Redaktion von Haufe Lexware
07.05.2025
-
Betriebsbegehungen: Vorbereitung und Durchführung
05.05.2025
-
Bereit für den Notfall: Organisation der Ersten Hilfe im Betrieb
24.04.2025
-
Prokrastination im Arbeitsschutz
23.04.2025
-
Kann Künstliche Intelligenz bereits alle Risiken problemlos ermitteln?
08.04.2025