• Ermitteln und Beurteilen von arbeitsbedingten Gefahren für Unfälle, Berufskrankheiten und arbeitsbedingten Erkrankungen sowie Herausfiltern von Schwachstellen bezüglich der Arbeitsmittel und Arbeitsprozesse gemeinsam mit der Fachkraft für Arbeitssicherheit mit dem Ziel einer kontinuierlichen Verbesserung,
  • Mitwirkung bei Erstellung eines Gefahrstoffverzeichnisses und bei Auswahl und Einsatz emissionsarmer Arbeitsstoffe sowie Beratung zur Substitution von Gefahrstoffen,
  • Beratung zu Auswahl und ordnungsgemäßer Benutzung von persönlicher Schutzausrüstung (PSA) für den Gehör-, Gesichts-, Atem- und Hautschutz,
  • Erarbeitung eines Hautschutz- und Hygieneplans einschl. Beratung zum hygienischen Verhalten am Arbeitsplatz,
  • Beratung zur Organisation der Ersten Hilfe,
  • Unterstützung bei der Gestaltung der Arbeitsorganisation und der Arbeitsaufgaben im Zusammenhang mit Gruppenarbeit,
  • Durchführung arbeitsmedizinischer Vorsorge entsprechend der Gefährdungs- und Belastungsanalyse: Für die genannten Tätigkeiten von Tiefbaufacharbeitern kommt auf Verlangen des Arbeitgebers folgende Pflicht- bzw. Angebotsvorsorge nach ArbMedVV in Abhängigkeit von der Belastung infrage:[1]
 
Wichtig

Pflicht- bzw. Angebotsvorsorge nach ArbMedVV unter Einbeziehung der DGUV-Empfehlungen für arbeitsmedizinische Anamnese, Untersuchung und Beratung

  • DGUV Empfehlung "Silikogener Staub": Belastung durch quarzhaltigen Staub beim Arbeiten mit Spritzbeton unter Tage;
  • DGUV Empfehlung "Staubbelastung": Freisetzen und Einatmen von Staub beim Tunnelvortrieb unter Tage;
  • DGUV Empfehlung "Lärm": Gefahr einer Gehörschädigung durch Umgang mit Presslufthämmern zum Lockern von Gestein;
  • DGUV Empfehlung "Tätigkeiten mit Stoffen, die obstruktive Atemwegserkrankungen auslösen können": Beeinträchtigung der Atemwege durch chemisch-irritativ wirkende Gefahrstoffdämpfe und Schweißrauche beim Schweißen von Rohrleitungen sowie durch Bitumen und Teer als Bindemittel zum Vergießen von Fugen im Schwarzdeckenbau;
  • DGUV Empfehlung "Gefährdung der Haut": Hautkrebs bzw. Erkrankung der Haut durch Sonnenstrahlung bzw. durch ständigen Kontakt mit Zement, Teer im Straßenbau;
  • DGUV Empfehlung "Polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe (Pyrolyseprodukte aus organischem Material)": Beeinträchtigung der Atemwege beim Umgang mit Stoffen auf Bitumen- oder Teerbasis beim Bau oder Reparaturen von Straßen;
  • DGUV Empfehlung "Atemschutzgeräte (Vorsorge)": Beeinträchtigung durch das Tragen von Atemschutzgeräten beim Vergießen von Fugen im Schwarzdeckenbau;
  • DGUV Empfehlung "Atemschutzgeräte (Eignung)": Beurteilung der Eignung zum Tragen von Atemschutzgeräten;
  • DGUV Empfehlung "Tätigkeiten mit Infektionsgefährdung": Gefahr von Infektionen bei Arbeiten mit Abwasser im Kanalbau;
  • DGUV Empfehlung "Belastungen des Muskel- und Skelettsystems einschließlich Vibrationen": Körperliche schwere Arbeit in Zwangshaltung, teilweise Vibrationseinwirkung auf das Hand-Arm-System beim Bedienen handgeführter Vibrationsplatten und -walzen im Straßenbau;
  • DGUV Empfehlung "Natürliche optische Strahlung (Sonnanstrahlung)": Erkrankung an Hautkrebs durch natürliche UV-Strahlung;
  • DGUV "Leitfaden für Betriebsärzte zu psychischen Belastungen und den Folgen in der Arbeitswelt".

Darüber hinaus kann sich bei weiteren Tätigkeiten über den Anhang der ArbMedVV hinaus Wunschvorsorge ergeben.

Weiterhin ist es bei Vorliegen der entsprechenden arbeitsrechtlichen Grundlagen bzw. nach Vereinbarung mit dem Unternehmen zweckmäßig, folgende Eignungsbeurteilungen zu veranlassen:

  • DGUV Empfehlung "Fahr-, Steuer – und Überwachungstätigkeiten": Beeinträchtigung des Seh- und Hörvermögens beim Führen von Kraftfahrzeugen auf Baustellen (Fahrerlaubnisverordnung – Eignungsbeurteilung);
  • DGUV Empfehlung "Arbeiten mit Absturzgefahr": Erhöhte Absturzgefahr beim Arbeiten in Baugruben (Eignungsbeurteilung);

Die ausgewiesenen Eignungseurteilungen (kursiv) werden über die "Fürsorgepflicht" des Auftraggebers in Arbeitsverträgen bzw. Betriebsvereinbarungen gesondert geregelt.

[1] DGUV Empfehlungen für Arbeitsmedizinische Beratungen und Untersuchungen, 1. Aufl. 2022,

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