Die Wirksamkeit eines AMS (und damit sein Erfolg) hängt in letzter Konsequenz davon ab, ob die Führungskräfte und die anderen Arbeitsschutzakteure das AMS im Alltag anwenden. Das setzt entsprechendes Verhalten voraus. Für die Arbeitsschutzakteure hat dies zur Konsequenz, dass sie ihr Verhalten ändern müssen (siehe Tab. 1). Das heißt, der Umfang und die Qualität der Anwendung des AMS hängen davon ab, inwieweit die resultierenden Konsequenzen im Verhalten der Arbeitsschutzakteure von ihnen umgesetzt werden.

 
Arbeitsschutzakteure

Beispielhafte Konsequenzen für das Verhalten, die aus der

Anwendung eines AMS resultieren
Geschäftsführung
  • ehrliches Interesse für die Arbeitssicherheit und den Gesundheitsschutz im Unternehmen zeigen;
  • mit dem Erreichten nicht zufrieden sein: begreifen, dass das KVP-Grundverständnis man kann und muss sich ständig verbessern auch für den Arbeitsschutz relevant ist;
  • regelmäßigen Sicherheitsdialog mit den Mitarbeitern praktizieren (nach Stand und Verbesserungsmöglichkeiten fragen und zuhören);
  • von Führungskräften nachweisbares Engagement für den Arbeitsschutz und bewertbare Ergebnisse einfordern;
  • Führungskräfte auch nach deren Engagement für den Arbeitsschutz bewerten;
  • sich über den Stand des betrieblichen Arbeitsschutzes regelmäßig ein Bild machen.
Oberes und mittleres Management
  • ehrliches Interesse für die Arbeitssicherheit und den Gesundheitsschutz im Unternehmen zeigen;
  • sich über den Stand des betrieblichen Arbeitsschutzes im Zuständigkeitsbereich regelmäßig ein Bild machen;
  • mit dem Erreichten nicht zufrieden sein: begreifen, dass das KVP-Grundverständnis man kann und muss sich ständig verbessern auch für den Arbeitsschutz relevant ist;
  • für den Arbeitsschutz im Zuständigkeitsbereich Verantwortung übernehmen;
  • sich für den Arbeitsschutz im Zuständigkeitsbereich nachweislich engagieren und übergreifende Aufgaben managen;
  • regelmäßigen Sicherheitsdialog mit den Mitarbeitern praktizieren (nach Stand und Verbesserungsmöglichkeiten fragen und zuhören);
  • von unterstellten Führungskräften nachweisbares Engagement für den Arbeitsschutz und bewertbare Ergebnisse einfordern;
  • unterstellte Führungskräfte auch nach deren Engagement für den Arbeitsschutz bewerten.
Führungskräfte auf der ausführenden Ebene (z. B. Meister, Gruppen-/Teamleiter
  • ehrliches Interesse für die Arbeitssicherheit und den Gesundheitsschutz im Unternehmen zeigen;
  • sich über den Stand des betrieblichen Arbeitsschutzes im Zuständigkeitsbereich regelmäßig ein Bild machen;
  • mit dem Erreichten nicht zufrieden sein: begreifen, dass das KVP-Grundverständnis man kann und muss sich ständig verbessern auch für den Arbeitsschutz relevant ist;
  • für den Arbeitsschutz im Zuständigkeitsbereich Verantwortung übernehmen;
  • Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz im Zuständigkeitsbereich managen;
  • selber aktiv zu werden, statt auf die Initiative der Sicherheitsfachkraft zu warten;
  • regelmäßigen Sicherheitsdialog mit den Mitarbeitern praktizieren (nach Stand und Verbesserungsmöglichkeiten fragen und zuhören);
  • Mitarbeiter zu selbstverantwortlichem Handeln befähigen und ermutigen;
  • auf das sichere Verhalten der Mitarbeiter einwirken;
  • sich in Fragen der Arbeitssicherheit und des Gesundheitsschutzes weiterqualifizieren;
  • Wirksamkeit der Arbeitsschutzmaßnahmen und -prozesse im Zuständigkeitsbereich periodisch bewerten.
Mitarbeiter
  • Verantwortung für eigenes (sicheres) Verhalten übernehmen (selbstverantwortliches Handeln);
  • selber aktiv zu werden, statt auf die Initiative des Sicherheitsbeauftragten zu warten;
  • sich einmischen (z. B. Kollegen bei sicherheitswidrigem Verhalten ansprechen);
  • nach weiteren Verbesserungsmöglichkeiten Ausschau halten und Vorschläge unterbreiten;
  • Änderungen melden.
Betriebsrat
  • ehrliches Interesse für die Arbeitssicherheit und den Gesundheitsschutz im Unternehmen zeigen;
  • sich über den Stand des betrieblichen Arbeitsschutzes regelmäßig ein Bild machen;
  • mit dem Erreichten nicht zufrieden sein: begreifen, dass das KVP-Grundverständnis man kann und muss sich ständig verbessern auch für den Arbeitsschutz relevant ist;
  • regelmäßigen Sicherheitsdialog mit den Mitarbeitern praktizieren (nach Stand und Verbesserungsmöglichkeiten fragen und zuhören);
  • regelmäßig die Wirksamkeit des eigenen Engagements für den betrieblichen Arbeitsschutz überprüfen.
Fachkräfte für Arbeitssicherheit
  • sich nicht in die Rolle des Machers drängen (lassen);
  • mit dem Erreichten nicht zufrieden sein: begreifen, dass das KVP-Grundverständnis man kann und muss sich ständig verbessern auch für den Arbeitsschutz relevant ist;
  • mit den anderen Arbeitsschutzakteuren stärker kooperieren;
  • systematischer vorgehen;
  • regelmäßig die Wirksamkeit der Vorgehensweisen und Maßnahmen überprüfen;
  • regelmäßig die Wirksamkeit des eigenen Engagements für den betrieblichen Arbeitsschutz überprüfen.
Betriebsarzt
  • mit den anderen Arbeitsschutzakteuren stärker kooperieren;
  • regelmäßig die Wirksamkeit der Vorgehensweisen und Maßnahmen überprüfen;
  • regelmäßig die Wirksamkeit des eigenen Engagements für den betrieblichen...

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