Kollaborierende Roboter bieten viele Möglichkeiten zur Gestaltung von Arbeitsplätzen. Die Sicherheit ist dabei gleichermaßen zu gewährleisten durch den Hersteller, den Betreiber und den Nutzer dieser Roboter. Durch softwaregestützte sichere Überwachung mittels Sensorik und einer intelligenten Robotersteuerung wird gewährleistet, dass der Roboter sowohl vorausschauend seine Bewegungen ausführt, als auch im Sinne des Menschen reagiert. Dies ist vor allem bei ungeplanten Kollisionen ein wichtiges Kriterium.

Anforderungen aus Gesetzen und Normen an den Einsatz kollaborierender Roboter machen Vorgaben für die Prozessgestaltung. Hierzu zählen beispielsweise Belastungsgrenzwerte oder Expertenempfehlungen für Geschwindigkeiten. Eine wesentliche Komponente zur Gewährleistung der Sicherheit im Alltag nehmen Qualifizierungsmaßnahmen für die Anlagenbediener ein. Nicht nur die einfache Bereitstellung von Bedienungsanleitungen und Arbeitshilfen muss gegeben sein,[1] sondern die Unterrichtung theoretischer Kenntnisse zu Möglichkeiten und Grenzen der Technik sind ebenso wichtig wie das Erlernen des Umgangs mit dem Roboter durch ausreichende Praxis. Hierfür empfehlen sich Pilotbereiche, an denen Mitarbeiter spielerisch den Umgang mit dem Roboter erlernen können. Dadurch werden die theoretischen Inhalte von Schulungen in praktische Erfahrungen transferiert. Im betrieblichen Alltag muss der Nutzer immer im Hinterkopf behalten, dass er "nur" mit einem Roboter zusammenarbeitet, der technische Grenzen hat – insbesondere kognitive.

Arbeits- und sicherheitswissenschaftliche Untersuchungen bilden eine Grundlage, um im Unternehmen die Sicherheitsrisiken bei kollaborierenden Robotern bestmöglich reduzieren zu können. Berücksichtigt und fallspezifisch angepasst umgesetzt ermöglichen sie die Nutzung der vielseitigen Möglichkeiten dieser Robotersysteme und damit die Realisierung von Verbesserungen für die Menschen an ihren Arbeitsplätzen. Wesentliche Merkmale kollaborierender Roboter sind anwenderorientiert in einem Faktenblatt des Instituts für angewandte Arbeitswissenschaft aufbereitet.[2]

[1] Nördinger (2.3.2016): Lohnen sich kollaborierende Roboter für Sie? Die 6 wichtigsten Kriterien, Produktion: 4–5.
[2] Siehe Institut für angewandte Arbeitswissenschaft e. V. (1.3.2017). Eine weitere Übersicht zum Thema kollaborierende Roboter, welche Technik, Methoden zur Planung von Bewegungsabläufen der Roboter, maschinelles Lernen sowie Richtlinien zur Hardware-Gestaltung umfasst, findet sich in Bauer/Wollherr/Buss (2008): Human-robot collaboration: a survey, International Journal of Humanoid Robotics 5:47–66.

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