Unternehmer zu sein, eröffnet einerseits viele Chancen, birgt aber auch Risiken. Diese können sich sowohl auf die Phase der Unternehmensgründung beziehen als auch auf den laufenden Geschäftsbetrieb.[1]

 
Praxis-Beispiel

Risiken im Unternehmensalltag

Stellen Sie vor, dass Sie die Phase der Unternehmensgründung erfolgreich hinter sich gebracht haben. Im Unternehmensalltag können aber z. B. die folgenden Gefahren auftreten:

  • Rückgang der Nachfrage aufgrund neuer Mitbewerber,
  • Veränderung der Nachfrage durch neue rechtliche Grundlagen (z. B. bei den Einsatzzeiten der Fachkraft für Arbeitssicherheit),
  • Betriebsunterbrechungen (z. B. durch einen Autounfall, krankheitsbedingte Ausfallzeiten),
  • Zahlungsausfall von umsatzstarken Kunden,
  • Ausfall der kompletten IT-Anlage.

Es gehört zu den wichtigsten Aufgaben eines Unternehmers, möglichst alle Risiken, die mit seiner Tätigkeit verbundenen sind, zu erkennen, zu bewerten und zu minimieren. Das ist auch für Dritte (Bank, Versicherung, Kunden, ggf. Mitarbeiter) von großem Interesse!

 
Praxis-Beispiel

Erkennen, bewerten und minimieren von Risiken

Überlegen Sie systematisch: Wo gibt es mögliche Gefährdungen, wie sind die daraus resultierenden Risiken zu bewerten und welche Kompensationsmöglichkeiten sind vorhanden? Das folgende Beispiel zeigt, wie Sie konkret vorgehen können:

  • Gefährdung: Ausfall der kompletten IT-Anlage
  • Risiko: schwer kalkulierbar, da von nicht bekannten Faktoren/Ursachen (z. B. durch die Gefahr eines Blitzschlags) abhängig
  • Auswirkungen: u. U. gravierend, da Leistungen nicht oder nur eingeschränkt erbracht werden können (z. B. Verlust von Kunden, Imageeinbußen, Vertragsstrafen)
  • Kompensationsmöglichkeiten: Spiegelung von Festplatten und Aufbewahrung an getrennten Orten; regelmäßige Back-ups auf externem Medium; Sicherung von Unterlagen in Papierform

Unternehmensgründer sind gut beraten, ein Risikomanagement in ihrem Unternehmen aufzubauen. Unter Risikomanagement wird i. Allg. ein planmäßiges, systematisches Vorgehen zur Lenkung und Steuerung eines Unternehmens oder einer Organisation im Hinblick auf Risiken verstanden. Viele Fachkräfte für Arbeitssicherheit bieten Risikomanagement als Beratungsdienstleistung an. Dieses Know-how gilt es auch auf das eigene Unternehmen anzuwenden!

 
Praxis-Tipp

Hilfsmittel für das betriebliche Risikomanagement

Ein gutes Hilfsmittel, um das Risikomanagement in einem Unternehmen handhabbar zu machen, ist die Normenreihe ONR 49000 ff. "Risikomanagement für Organisationen und Systeme" sowie die ISO/DIS 31000 "Risk Management – Principles and Guidelines for Implementation".

[1] Vgl. VDSI (Hrsg.), S. 24–2.

Das ist nur ein Ausschnitt aus dem Produkt Arbeitsschutz Office Professional. Sie wollen mehr?

Anmelden und Beitrag in meinem Produkt lesen


Meistgelesene beiträge