Den Erfolg eines Unternehmens bestimmen immer mehrere interne und externe Faktoren. Beeinflussen kann das Unternehmen vor allem die internen Faktoren, wie Anbieten marktgängiger Produkte, Qualität der Produkte, Produktsicherheit, Kundenorientierung, wirtschaftliche Herstellung etc. Dabei zeigt sich, dass diese internen Faktoren ganz entscheidend von der Leistung der Mitarbeiter (deren Leistungsfähigkeit und deren Leis ­tungs­be­reit­schaft) abhängen. Die Arbeitsgestaltung (Ergonomie, Organisationsgestaltung und Personalführung) und damit auch der Arbeits- und Gesundheitsschutz haben einen wichtigen Einfluss auf die Arbeitsleistung der Mitarbeiter. Dieser bereits in den 50er Jahren von Arbeitswissenschaftlern, wie O. Graf, nachgewiesene Zusammenhang (siehe Abb. 1) ist auch heute noch gültig und aktuell.

Abb. 1: Wovon die menschliche Leistung abhängt (nach Graf, O.: Arbeitsphysiologie, in: Wirtschaftswissenschaften, Wiesbaden, 1960, S. 9)

Als nicht zu unterschätzender Nutzen lässt sich damit die Erhaltung bzw. Förderung der Leistungsfähigkeit und Leistungsbereitschaft der Mitarbeiter anführen. Der Nutzen, den Sicherheit und Gesundheitsschutz in einem Unternehmen stiften kann, geht darüber noch hinaus. Beispielhaft seien genannt:

  • Anlagensicherheit durch sichere Arbeitsplätze und beherrschte Verfahren;
  • Vermeiden unnötiger Kosten (z. B. krankheits-, verletzungs- oder unfallbedingte Ausfallzeiten, Vermeiden von Ressourcenverlusten (z. B. Abfällen), Optimierung des Ressourceneinsatzes etc.);
  • optimierte Arbeitssysteme – rationelle Herstellung der Produkte

    Werden Arbeitssysteme nicht nur unter technologischen Gesichtspunkten, sondern auch unter dem Aspekt der sicheren, gesundheits- und menschengerechten Arbeitsausführung betrachtet und gestaltet (Arbeitswissenschaftler sprechen von einer sozio-technologischen Arbeitssystemgestaltung), so können Synergieeffekte genutzt werden. Sozio-technologisch gestaltete und optimierte Arbeitssysteme sind anderen nachweislich überlegen, denn Arbeitssysteme entfalten dann ihre optimale Wirksamkeit, wenn ihre Gestaltung integrativ und ganzheitlich erfolgt – d. h., Arbeitsschutzbelange als gleichwertiges Zielkriterium mit anderen Zielkriterien zur Anwendung kommen und das Zusammenwirken von Personal, Technik und Organisation zur Erfüllung einer Arbeitsaufgabe in seinen Wechselwirkungen optimiert wird;

  • stabile, beherrschte (robuste) betriebliche Prozesse

    Organisationen und ihre Prozesse müssen heute sehr schlank (lean) gestaltet sein. Damit nimmt ihre Störanfälligkeit zu. Folgerichtig muss das Unternehmen mögliche Störungen im Vorfeld ermitteln und konsequent vermeiden. Störungen können selbst aus kleinen Verletzungen, aus arbeitsbedingten Erkrankungen oder Unfällen resultieren. Deshalb tragen Präventionsmaßnahmen des Arbeits- und Gesundheitsschutzes auch zur Reduzierung der Störanfälligkeit betrieblicher Prozesse bei;

  • Wertschöpfung

    Hierzu zählen Sicherheitsmaßnahmen, die beispielsweise die Anlagensicherheit oder die Sicherheitsqualität der Produkte erhöhen sowie zusätzliche, vom Kunden honorierte Dienstleistungen;

  • Beiträge zum Verbraucherschutz

    z. B. durch eine höhere Funktions- und Produktsicherheit;

  • höhere Rechtssicherheit.
 
Praxis-Tipp

Wirkungsketten darstellen

Der Nutzen von Sicherheit und Gesundheitsschutz für ein Unternehmen ist nur z. T. direkt erkennbar. Stellen Sie deshalb die potenziellen Arbeitsschutzleistungen über Wirkungsketten beispielhaft dar.

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