Gesundheitszirkel sind betriebliche Gesprächskreise. Maximal 10 bis 15 Teilnehmer (ausgewählte Mitarbeiter, Fachexperten und i. d. R. ein Betriebsratsmitglied) kommen dabei zusammen, um unter Anleitung eines Fachexperten (z. B. des Betriebsarztes oder eines Vertreters der Betriebskrankenkasse) gemeinsam die sie betreffenden gesundheitlichen Risiken (z. B. hohe Konzentrationsanforderungen) aufzudecken, zu besprechen sowie Bewältigungsstrategien kennen zu lernen und einzuüben. Die Arbeitssitzungen werden moderiert. Die Teilnahme ist freiwillig.

 
Praxis-Beispiel

Montagebereich

Initiiert durch einen Personalreferenten und den Betriebsarzt setzen sich Mitarbeiter eines Montagebereichs (z. B. aus der Lackiererei) oder einer hierarchischen Ebene (z. B. Meister) zusammen um über ihre spezifischen Belastungen (z. B. ungünstige Körperhaltung, Stress infolge von Zeitdruck) zu sprechen. Die Sitzungen werden von einem professionellen Moderator der Betriebskrankenkasse moderiert. Bei Bedarf lädt der Zirkel den Betriebsarzt, einen Arbeitsgestalter, den Betriebsrat oder andere Experten ein. Die Anzahl der regelmäßigen, ca. zweistündigen Sitzungen ist begrenzt.

 
Praxis-Beispiel

Versicherungsunternehmen

In einem Versicherungsunternehmen wurde ein gemischt zusammengesetzter Gesundheitszirkel fest eingerichtet. Er setzt sich aus ca. fünf Mitarbeitern, die je nach dem zu behandelnden Thema angesprochen werden, zwei Sicherheitsbeauftragten, der Fachkraft für Arbeitssicherheit, dem Betriebsarzt, einem Vertreter des Betriebsrates sowie dem Betriebsleiter zusammen. Die Moderation übernimmt ein ausgebildeter Moderator der Betriebskrankenkasse. Ausgehend von bereits ausgewerteten Gesundheitsberichten analysiert der Gesundheitszirkel in regelmäßigen Arbeitssitzungen möglich Ursachen (Gefährdungsquellen, Belastungsschwerpunkte oder Fehlverhalten) der festgestellten Gesundheitsprobleme (z. B. zunehmende Rückenbeschwerden). Für die als wesentlich erachteten Ursachen werden dann Lösungsmöglichkeiten erarbeitet und mit den Verantwortlichen umgesetzt.

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